Genau vor einem Jahr hat der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer, darunter viele Kinder und Jugendliche, sind daraufhin auch nach Karlsruhe geflüchtet. Wie geht es ihnen heute und wie haben sie sich eingelebt?
SWR Reporter Felix Wnuck über die Deutsch-Ukrainische Ferienfreizeit:
Viele Initiativen wurden mittlerweile gegründet, um die Integration der Kinder und Jugendlichen zu erleichtern. Eine davon ist eine Ferienfreizeit des jüdischen Wohlfahrtsverbands, in der Flüchtlingskinder und Einheimische im gleichen Alter gemeinsam eine schöne Zeit während der Faschingsferien verbringen können.
Mit Spiel und Spaß den Krieg vergessen
In einer Freizeithalle in Karlsruhe-Durlach wird gesprungen, geklettert und getobt, was das Zeug hält. Dutzende Kinder und Jugendliche lachen und schreien vor Freude. Die Halle hat allerlei Sportmatten, Seile und Kletter-Gerüste: Ein Paradies für Kinder und Jugendliche. Der Spaß hilft manchen hier zu vergessen, wie weit sie von ihrer Heimat entfernt sind.
Dazu gehören auch die Geschwister Kolja und Tetiana. Aus Donezk in der Ost-Ukraine mussten sie nach Deutschland fliehen. Jetzt bei der Ferienfreizeit mit dabei zu sein, ist für sie eine willkommene Abwechslung. Auch für Kolja, den jüngeren von den beiden Geschwistern.
Spielerisch Integration fördern
Das ist auch die Idee des jüdischen Wohlfahrtsverbands, der die Freizeit organisiert. Denn nicht nur deutsche oder ukrainische Kinder und Jugendliche kommen hier zusammen, sondern viele unterschiedliche Nationen, alles wird gemeinsam gemacht. Die Ferienfreizeit soll damit das Einleben leichter machen.
Integration, wie sie sein soll: Spielerisch und leicht. Das findet auch Eric Balter vom jüdischen Wohlfahrtsverband Karlsruhe, er ist maßgeblich an der Organisation beteiligt.
"Es fliegen keine Bomben, wie bei mir zu Hause"
Nach dem ganzen Toben braucht Kolja nun mal eine Pause. Während er auf einer der Matten verschnauft, ist für seine ältere 13-jährige Schwester noch lange nicht Schluss. Der Spaß und die Freude sind ihr anzusehen. Das Wichtigste für Tetiana ist aber, sie fühlt sich hier sicher.
Zumindest kurz können sie solche Gedanken beim Spielen und Toben vergessen. Aber auch dieser schöne und aufregende Tag ändert nichts daran: Sie wären lieber in Frieden daheim in Donezk. Tetiana und Kolja sind allerdings dankbar, dass hier viel getan wird, damit sie sie sich in Karlsruhe wohl fühlen.