Beim Finale der zweiten German Dealer Championship im Casino Baden-Baden sind Deutschlands beste Glücksspiel-Leiter gekürt worden. Mehr als 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen hatten sich angemeldet, gewonnen hat der 25-jährige Temin Joguncic aus Baden-Baden. Er hat schon mehrmals solche Turniere gewonnen (Vize-Meister Baden-Württembergs 2023, Meister Baden-Württemberg 2022). Außerdem war es für ihn ein Heimspiel, denn er arbeitet im Casino in Baden-Baden als Croupier. Als Gewinner erhält Temin Joguncic 2.500 Euro Preisgeld, eine Trophäe, eine Urkunde und er darf im Juni zur European Championship nach Holland fahren.
Was genau ein Dealer oder Spieleleiter macht, sehen Sie in diesem Video:
Jetons stapeln - Aufgaben der Croupiers
Im Vorfeld war dem Baden-Badener Croupier trotz seines Heimvorteils die Aufregung anzumerken. Dazu plagt ihn auch noch eine Erkältung, die ihn aber nicht daran gehindert hat, die Deutsche Meisterschaft zu holen. Und dieser Wettbewerb bestand aus verschiedenen Aufgaben:
Gleich zu Beginn mussten verschiedene Jetons, also Plastikmünzen, die als Spielgeld im Casino verwendet werden, passgenau übereinander geschichtet werden, immer eine bestimmte Anzahl - ohne, dass der Turm umfällt oder der Croupier sich verzählt. Rasend schnell wachsen die Münztürme nach oben, es läuft.
Dealer sind schnell, präzise und freundlich
Dealer oder Croupiers sind weder Menschen, die Drogen verkaufen, noch ein französisches Fremdwort für korrupte Beamte. Es sind diejenigen, die in Casinos hinter den Roulette- oder Pokertischen stehen und das Spiel anleiten, Karten und Jetons ausgeben.
Croupiers stapeln aber nicht nur Jetons. Es brauche verschiedene Fähigkeiten: Karten schnell und präzise ausgeben, rechnen und dabei immer freundlich bleiben. Das ist es auch, worauf die Juroren unter anderem bei der Deutschen Meisterschaft in Baden-Baden geachtet haben.
Als Student ins Casino Baden-Baden
Für Croupiers gebe es aber keine klassische Ausbildung, meistens rutsche man da irgendwie durch Bekannte oder Freunde rein, erklärt Temin Jugoncic. Bei ihm ist das nun schon etwa sechs Jahre her. Er und viele Kollegen hätten als studentische Aushilfe angefangen oder als Nebenjob und dann den Beruf lieben gelernt.
Bei ihm stand nach dem Jeton-Stapeln dann Roulette auf dem Plan. Souverän moderierte er den Tisch, gute Stimmung inclusive. Aber seine Finger zitterten, es war eben kein gewöhnliches Roulette-Spiel, hier ging es um die Meisterschaft. Ein kleiner Jetonturm fällt um. Aber auch diesen kleinen Fehler managte er geschickt und charmant weg.
Joguncic: Casino ist Job, Freizeit ohne zocken
Temin Jugoncic hatte sich vorgenommen, der Beste zu werden, und er hat es geschafft. Privat sitzt er allerdings selten am Glücksspiel-Tisch. Das mache er, wenn überhaupt, nur ab und an im Urlaub.