Die wohl anstrengendste Zeit der Bundeswehr-Grundausbildung ist das Biwak, also das Lager draußen, im Feld oder im Wald. Was passierte dabei? Was waren die Herausforderungen? Wir haben ein Biwak begleitet.
- Tag vier: Der Tag der Abreise
- Tag drei: Lagerleben
- Tag zwei: Der lange Marsch zum Biwak
- Tag eins: Es geht los
Spannendes Erlebnis auch für den Reporter
Vier Tage lang hat SWR-Reporter Martin Besinger die Rekruten im Biwak bei Bruchsal begleitet. Sein Fazit: Auf jeden Fall eine spannende Erfahrung!
Linda Zobel ging an ihre Grenzen
"Ich wollte meine körperlichen und geistigen Grenzen kennenlernen und ich habe sie ein Stück weit erfahren, auch wenn mir ein Ausbilder gesagt hat, dass wir die Grenzen noch lange nicht erreicht haben", sagt die Rekrutin nach dem Biwak.
Geschafft - jetzt noch Waffen reinigen
Die Soldatinnen und Soldaten sind wieder in der Kaserne angekommen. Müde, k.o., erschöpft, aber bevor sie nach Hause dürfen, müssen sie noch ihre Waffen reinigen. Dass sie selbst auch eine Dusche vertragen könnten, ist nebensächlich.
Jetzt geht's nach Hause
Nachdem das Lager abgebaut wurde, geht's jetzt wieder nach Hause. Ausruhen können sich die Soldatinnen und Soldaten aber erst heute Abend, denn der Heimweg ist genauso lang wie der Hinweg: acht Kilometer zu Fuß mit schwerem Gepäck.
Lager aufräumen und Sachen zusammenpacken
Die Zeit im Biwak geht zu Ende, das heißt: Zelte werden zusammengepackt, das Feuer wird gelöscht, die Patronenhülsen werden eingesammelt und die gegrabenen Stellungen zugeschüttet.
Die Nacht war wieder kurz
Es ist die dritte kurze Nacht in Folge beim Biwak. Rekrut Simon Werner hat zwischendurch trotzdem ganz gut geschlafen und sogar etwas geträumt.
Erschöpft, hungrig, kalt
Diesem Soldat ist die Erschöpfung anzusehen. Am vierten Tag gibt's ein schnelles Frühstück auf die Hand. Wenn er heimkommt, will er als erstes alle Duschen im Haus anmachen und duschen, bis kein Wasser mehr kommt, sagt er.
Tag vier: Der Tag der Abreise
Ein letzter Morgen im Bruchsaler Wald. Was so idyllisch scheint, ist in der Realität allerdings sehr, sehr kalt. Dennoch kehrt langsam Routine ein. Heute Mittag wird das Lager abgebaut, bis dahin wird das "Leben im Feld" weiter geübt.
Probier's mal mit Gemütlichkeit
Wie sieht das Lager aus? Mittlerweile echt gemütlich. Die Zelte stehen auf leichten Anhöhen, es gibt ein Grubenfeuer und auch einen Gewehrständer.
Am Feuer muss man drauf achten, dass die Abdeckung nicht anbrennt, dann war das Feuer zu hoch.
Drei Tage Biwak - Eindrücke aus dem Wald
Drei Tage läuft das Biwak schon. Die Rekruten haben schon viele neue Erfahrungen gesammelt. Eindrücke, die sie bestimmt nicht mehr vergessen werden:
Stellung halten und wachsam sein
Die Rekruten haben heute immer wieder ihre Stellungen bezogen, die sie gestern ausgehoben haben.
Immer wenn der Alarmposten etwas Auffälliges gesehen hat, hat er das dem Gruppenführer gemeldet.
Der hat dann entschieden, ob die Gruppe ausrückt. Und dann hieß es: Ausrüstung, Helm und Gewehr und los gehts. Zuerst im Laufschritt, dann auf allen Vieren und am Ende gleiten, also wie eine Schlange am Boden kriechen, damit man möglichst nicht gesehen wird.
Kurze Stärkung für die Rekruten
Beste Feldküche: Auch junge Rekruten müssen sich stärken. Für sie, den Vikar und die Ausbilder gab es zum Mittagessen Linsen mit Würstchen.
"Nicht so schlimm wie befürchtet"
Was macht ein Pfarrer beim Biwak?
Neben den Soldaten ist auch ein angehender Pfarrer beim Biwak dabei: Vikar Alexander Muth. Er macht ein sechsmonatiges Praktikum als Militärpfarrer und für ihn ist es das erste Biwak, er hat nämlich Zivildienst geleistet. "Ich habe damals verweigert, zu der Zeit war das richtig für mich. Heute denke ich anders drüber, gerade wenn ich an den Ukraine-Krieg denke. Das ist alles wichtig was die hier tun", sagt er.
Feuer machen und aufwärmen
Die Nacht war sehr kalt, deshalb haben die Rekrutinnen und Rekruten am Vormittag viel Holz gehackt, um das Feuer in Gang zu halten. Es ist schließlich die einzige Möglichkeit, sich aufzuwärmen.
Tag drei: Lagerleben
Die Nacht war kalt. Die meisten haben nur etwa drei Stunden geschlafen, die Laune ist verhalten. Erstmal eiskaltes Wasser ins Gesicht, dann neu schminken. Zum Frühstück gab es Brötchen mit Käse und heißem Kaffee.
So langsam kommt auch Routine auf, jeder muss im Wechsel Wache halten. Daran gewöhnen sich die Soldatinnen und Soldaten gerade.
Wo schläft eigentlich der Reporter?
Klar, im Wald. Um möglichst nah dran zu sein, begleitet SWR-Reporter Martin Besinger die Soldatinnen und Soldaten Tag und Nacht. Und natürlich schläft auch er im Zelt.
Endlich am Lagerplatz
Das Marschziel des heutigen Tages ist erreicht. Aber Ausruhen ist noch längst nicht. Die Rekruten müssen erst mal die Lage peilen. Danach müssen sie Stellungen ausheben, mit denen der Biwakplatz gesichert wird.
In etwa 40 Meter Abstand zum Waldrand graben die Soldaten Löcher, in denen sie bei Alarm Deckung finden können. Ein Knochenjob, der drei bis vier Stunden dauern wird. Erst dann dürfen die Rekruten ihre Rucksäcke und Zelte auspacken und das eigentliche Lager aufbauen.
Das erste Drittel des Marschs ist geschafft
Schütze Werner hat jetzt schon keine Lust mehr, sagt er mit einem Augenzwinkern. Auch wenn die Sonne durch die Bäume blitzt und der Himmel blau strahlt, kommt definitiv keine romantische Wanderstimmung auf. Der Marsch ist ganz schön anstrengend und alle kommen ins Schwitzen - trotz eisiger Temperaturen.
Auf dem Weg zum Lagerplatz sind die Soldatinnen und Soldaten nämlich mit ordentlich Gepäck unterwegs. Allein der Rucksack wiegt rund 15 Kilogramm, dazu kommt die Ausrüstung, die sie an sich tragen, plus das Gewehr. Insgesamt schleppen die Rekruten also 20 bis 25 Kilogramm durch den Wald.
Der Weg zum Lagerplatz
Heute Morgen bei frischen Temperaturen um den Gefrierpunkt machen sich die 13 Soldatinnen und Soldaten auf den Weg in den Bruchsaler Wald. Acht Kilometer müssen sie laufen und das mit schwerem Gepäck. Vorher heißt es "Antreten zum Schminken".
Tag zwei: Der lange Marsch zum Biwak
Am zweiten Tag des Biwak-Projekts geht es für die Rekrutinnen und Rekruten eigentlich erst so richtig los. Die letzte Nacht verbrachten die Soldaten noch in ihren eigenen Betten, ab heute wird im Wald geschlafen.
Zu den ersten Aufgaben gehört also: Feldlager aufbauen. Bevor es so weit ist, müssen die Rekruten aber erst noch einen acht Kilometer langen Marsch bewältigen, natürlich mit vollem Gepäck.
Der Vorbereitungstag ist vorbei, morgen gehts richtig los
Heute Abend darf jeder noch einmal in seinem Bett schlafen, bevor es dann morgen für mehrere Tage und Nächte ins Feld geht. Doch auch dieser Vorbereitungstag war spannend und anstrengend.
Die Soldatinnen und Soldaten lernen "Ausweichen"
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Vorbereitung. Die Soldatinnen und Soldaten machen im Wald praktische Übungen - immer wieder.
Bei "Karte Kompass" lernen sie Karte lesen und sich mit dem Kompass im Gelände zu orientieren. Also wo ist eigentlich Norden? Wo muss ich hinlaufen? Beim "Ausweichen" geht es darum, bei einem Angriff geordnet zu flüchten. Außerdem werden immer wieder Aufstellungen und Gruppenbewegungen geübt.
Was ist der Heimatschutz?
Einige Rekrutinnen und Rekruten, darunter auch die beiden, die wir begleiten, sind beim Heimatschutz der Bundeswehr. Sie absolvieren dort den freiwilligen Wehrdienst "Dein Jahr für Deutschland". Dabei durchlaufen sie die ersten sieben Monate eine soldatische Ausbildung, die sowohl den Umgang mit Waffen als auch Sanitätsausbildung und Spezialisierung auf bestimmte Einsätze umfasst. Anschließend stehen sie sechs Jahre als Reservisten zur Verfügung und nehmen in diesem Zeitraum an Übungen und Einsätzen teil, bis sie insgesamt weitere fünf Monate Dienst geleistet haben.
Soldatinnen und Soldaten des Heimatschutzes werden innerhalb Deutschlands eingesetzt, zum Beispiel bei Naturkatastrophen aber auch der Corona-Pandemie.
So geht es Schütze Zobel vor ihrem ersten Biwak
Linda Zobel ist Rekrutin im Heimatschutz und morgen beginnt ihr erstes Biwak. Die Anreise wird für viele wahrscheinlich recht anstrengend. "Am meisten fürchte ich den langen Marsch zum Biwak. Acht Kilometer mit dem vielen Gepäck, hoffentlich regnet es nicht", sagt sie.
Was ist ein Biwak?
Grundsätzlich ist ein Biwak ein Lager im Freien. Beim Bergsteigen steht der Begriff für eine behelfsmäßige Unterkunft im Hochgebirge. Bei der Bundeswehr ist das Biwak eine Übung, wie man im Feld überlebt. Es gehört für alle Soldatinnen und Soldaten zur Grundausbildung.
Ich packe meinen Koffer...
... oder eher den Rucksack: Um mehrere Tage draußen zu leben, braucht`s nur das Nötigste, denn es muss ja auch alles geschleppt werden. Sinnvoll sind: Zelt, Schlafsack, Isomatte, Essgeschirr, ein paar Extra-Socken, warme Kleidung und eine Kopflampe, damit man die Hände frei hat. Vielleicht packt der Reporter sich auch noch Kekse und ein paar Landjäger ein, die schmecken draußen besonders gut.
SWR-Reporter Martin Besinger begleitet die Rekrutinnen und Rekruten
Nicht nur die Soldatinnen und Soldaten verbringen die Woche draußen im Wald, auch SWR-Reporter Martin Besinger ist dabei. Er marschiert mit den Soldaten raus ins Gelände und schaut ihnen zu, wenn sie ihr Lager aufbauen. Er ist Nachts bei ihrer ersten Nachtwache und wenn der Spieß das Essen bringt. Und er will natürlich wissen: Warum gehen Menschen heutzutage zur Bundeswehr?
Tag eins: Es geht los
SWR-Reporter Martin Besinger wird diese Woche mit Rekrutinnen und Rekruten der Bundeswehr draußen auf dem Feld verbringen - Tag und Nacht. Dabei nimmt er uns in diesem Liveblog mit und begleitet Schütze Zobel und Schütze Werner. Im richtigen Leben heißen sie Linda und Simon und sie sind freiwillig Wehrdienstleistende im Heimatschutz. Wir werden sie in dieser Woche kennenlernen und unter anderem erfahren, warum sie bei der Bundeswehr sind und was diese Woche draußen mit ihnen macht.
Der Tag heute steht ganz im Zeichen der Vorbereitungen. Alles wird noch einmal geübt, bevor es dann morgen für mehrere Tage in den Wald geht und ernst wird.