Bislang größtes Bauprojekt des Landkreises

Grundsteinlegung für das neue Hochhaus des Landratsamts in Karlsruhe

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Heiner Kunold
Das ist Heiner Kunold

Mit der Grundsteinlegung haben am Freitag die Bauarbeiten für das neue Hochhaus des Landratsamts in Karlsruhe begonnen. Der Behördenturm wird eines der höchsten Holz-Hochhäuser in Deutschland.

Es ist das größte Projekt, das der Landkreis Karlsruhe jemals in Angriff genommen hat. Knapp 400 Millionen Euro investiert der Kreis in den Neubau seines Verwaltungshochhauses direkt neben dem alten Badenwerksturm. Mit der Grundsteinlegung am Freitag begannen offiziell die Bauarbeiten. Das neue Landratsamt soll im Sommer 2028 bezugsfertig sein.

Landratsamt wird höchstes Holz-Hochhaus in BW

Der Landkreis verpflichtet sich mit seiner Holzhybrid-Planung einer nachhaltigen Bauweise. Das neue Landratsamt wird das höchste Holz-Hochhaus in Baden-Württemberg werden. Sein Energieverbrauch soll einmal um 80 Prozent niedriger liegen als das alte Hochhaus des Badenwerks aus den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Das Hochhaus erhält eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach und soll in seiner Energieversorgung am Ende klimaneutral betrieben werden, betonte Landrat Christoph Schnaudigel.

Für Karlsruhe sei es ein Gewinn, stellte Oberbürgermeister Frank Mentrup in seiner Festrede klar. Das neue Hochhaus am Ettlinger Tor werde zu einer neuen Mitte in Karlsruhe. Außerdem stehe das Haus mit seinen 24 Stockwerken für eine Strategie der Stadt, die versiegelten Flächen besser zu nutzen. Mentrup kann sich vorstellen, dass in Zukunft in Karlsruhe noch höhere Hochhäuser gebaut werden könnten.

Karlsruhe: Neues Landratsamt wird 20 Meter höher

Mit rund 90 Metern wird das neue Landratsamt etwa 20 Meter höher als das alte Gebäude. Und es umfasst nicht nur 20, sondern 24 Stockwerke. Der Kreis ist nicht alleiniger Bauherr. Als Mitnutzer ist vor allem der Gemeindetag des Landes mit im Boot und beteiligt sich an den Baukosten mit rund 30 Millionen Euro.

Im Erdgeschoss des Hochhauses ist ein Bäckerei-Café geplant, ebenso die Verwaltungsschule des Gemeindetages und die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Baden. Außerdem wird es im neuen Hochhaus des Landratsamts eine Kindertagesstätte geben.

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Neues Landratsamt in Karlsruhe bekommt einen Garten

Neben dem neuen Hochhaus soll an der Beiertheimer Allee eine neue rund 3.000 Quadratmeter große Gartenanlage entstehen. In direkter Nachbarschaft zu den Wohnhäusern verspricht der Kreis eine reichhaltige Bepflanzung und eine artenreiche Vegetation mit Sitzgelegenheiten, Fitnessangeboten und Spazierwegen. Die Gartenanlage soll Anwohnern, Passanten, Mitarbeitern und Besuchern des Landratsamts gleichermaßen offen stehen.

Das alte Landratsamt soll bis Jahresende abgerissen sein

Unterdessen geht der Abriss des alten Landratsamts weiter und soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Der alte Langbau und das Kasino sind bereits abgerissen - ebenso der Keller darunter und die Tiefgarage. Aktuell steht vom alten Landratsamt nur noch die leere Hülle des Hochhauses. Die soll nun komplett eingerüstet und dann Stockwerk für Stockwerk abgetragen werden. Die Arbeiten sollen in wenigen Wochen beginnen.

Soll bis Jahresende abgerissen sein: das alte Hochhaus des Landratsamts in Karlsruhe
Soll bis Jahresende abgerissen sein: das alte Hochhaus des Landratsamts in Karlsruhe

Kritiker sehen erhöhtes finanzielles Risiko beim Neubau

Der Neubau des Verwaltungshochhauses war in den vergangenen Jahren immer wieder diskutiert worden. Kritiker wie Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick halten die Bausumme für viel zu hoch. Zwei Nummern kleiner hätte es auch getan, sagte sie am Freitag am Rande der Grundsteinlegung in Karlsruhe. Ein weiterer Kritiker des Projekts, der Ettlinger Oberbürgermeister Johannes Arnold, war gar nicht erst zur Grundsteinfeier erschienen.

Zur Grundsteinlegung des neuen Landratsamts in Karlsruhe waren am Freitag auch Kritiker gekommen
Zur Grundsteinlegung des neuen Landratsamts in Karlsruhe waren am Freitag auch Kritiker gekommen

Die Oberbürgermeister aus Ettlingen sowie Bruchsal und andere Kritiker meinen, der Kreis gehe ein zu großes finanzielles Risiko ein. Auch der geplante Verkauf und die Vermietung von Teilen des Gebäudes seien keine Selbstläufer. Am Ende könne es passieren, dass auf die Kommunen des Kreises höhere Verpflichtungen zukämen.

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