Jens Rommel ist neuer Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof mit Sitz in Karlsruhe. Dort wurde er am Montag mit einem Festakt in sein Amt eingeführt. Damit leitet der 51-jährige gebürtige Ellwanger die Staatsanwaltschaft des Bundes und somit die oberste Anklagebehörde in Deutschland. Sie wird auch als Bundesanwaltschaft bezeichnet und ist für den Staatsschutz zuständig. Dazu zählen Verfahren in Bereichen wie Terrorismus, Spionage und Völkerstrafrecht.
Buschmann: Generalbundesanwalt heute besonders wichtig
Die Behörde mit Hauptsitz in Karlsruhe beschäftigt rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie untersteht als Staatsanwaltschaft des Bundes dem Bundesjustizministerium. Minister Marco Buschmann (FDP) händigte Rommel am Montag in Karlsruhe die vom Bundespräsidenten unterzeichnete Ernennungsurkunde aus. Buschmann hatte Rommel Anfang Januar für das Amt vorgeschlagen, auch Rommel ist in der FDP.
Über Rommels neues Amt als Generalbundesanwalt sagte Buschmann schon damals, gerade jetzt sei es von besonderer Bedeutung. Gründe dafür seien Islamismus, Links- und Rechtsterrorismus sowie Kriegsverbrechen. Rommel sei die richtige Person für diese Position, so Buschmann am Montag in Karlsruhe.
Rommel übernimmt als neuer Generalbundesanwalt die Nachfolge von Peter Frank, der als Richter an das Bundesverfassungsgericht wechselte. Immer wieder wurde ihm im Laufe seiner Karriere außerdem die Frage gestellt, ob er mit Erwin Rommel verwandt sei, dem Generalfeldmarschall der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Soweit er wisse, sei das nicht der Fall, sagt Jens Rommel dazu.
Viele Verbindungen nach Oberschwaben Jens Rommel aus BW soll neuer Generalbundesanwalt werden
Der 51-jährige Jens Rommel aus Ravensburg soll neuer Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof werden. Justizminister Marco Buschmann (FDP) hatte ihn dafür vorgeschlagen.
Viele berufliche Stationen in BW
Rommel legte seine juristischen Staatsprüfungen in Bayern ab. 2003 trat er in den Justizdienst des Landes Baden-Württemberg ein. Rommel war unter anderem Richter an den Amtsgerichten Biberach und Riedlingen (Kreis Biberach) sowie Staatsanwalt und Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Ravensburg.
Rommel ermittelte gegen mögliche NS-Verbrecher
Bevor Rommel 2020 Richter am Bundesgerichtshof wurde, leitete er unter anderem ab 2015 die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg. Sie hat das Ziel, "auch heute noch lebende Täter und Gehilfen der massenhaften Morde ausfindig zu machen" und entsprechende Vorermittlungen zu führen, wie die Behörde auf ihrer Webseite schreibt.
In seiner Zeit in Ludwigsburg habe sich Rommel viele Jahre mit den schlimmsten Taten der Menschheitsgeschichte befasst, sagte Buschmann am Montag. Daher sei Rommel für die schlimmen Verbrechen vorbereitet, mit denen sich die Bundesanwaltschaft befasst.