Jens Rommel, neuer Generalbundesanwalt, aufgenommen in der Bundesanwaltschaft.

Viele berufliche Stationen in BW

Neu im Amt: Jens Rommel ist Deutschlands oberster Ankläger

Stand

Vom Richter in Biberach zum Generalbundesanwalt: Jens Rommel hat in rund 20 Jahren eine steile Karriere gemacht. Nun soll er für den Bund künftig auch Top-Terroristen anklagen.

Jens Rommel ist neuer Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof mit Sitz in Karlsruhe. Dort wurde er am Montag mit einem Festakt in sein Amt eingeführt. Damit leitet der 51-jährige gebürtige Ellwanger die Staatsanwaltschaft des Bundes und somit die oberste Anklagebehörde in Deutschland. Sie wird auch als Bundesanwaltschaft bezeichnet und ist für den Staatsschutz zuständig. Dazu zählen Verfahren in Bereichen wie Terrorismus, Spionage und Völkerstrafrecht.

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Buschmann: Generalbundesanwalt heute besonders wichtig

Die Behörde mit Hauptsitz in Karlsruhe beschäftigt rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie untersteht als Staatsanwaltschaft des Bundes dem Bundesjustizministerium. Minister Marco Buschmann (FDP) händigte Rommel am Montag in Karlsruhe die vom Bundespräsidenten unterzeichnete Ernennungsurkunde aus. Buschmann hatte Rommel Anfang Januar für das Amt vorgeschlagen, auch Rommel ist in der FDP.

Jens Rommel bei seiner Amtseinführung als Generalbundeswalt durch Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP)
Jens Rommel (li.) bei seiner Amtseinführung als Generalbundeswalt durch Bundesjustizminister Marco Buschmann (re., FDP)

Über Rommels neues Amt als Generalbundesanwalt sagte Buschmann schon damals, gerade jetzt sei es von besonderer Bedeutung. Gründe dafür seien Islamismus, Links- und Rechtsterrorismus sowie Kriegsverbrechen. Rommel sei die richtige Person für diese Position, so Buschmann am Montag in Karlsruhe.

Jens Rommel verfügt über alle Fähigkeiten und Eigenschaften, um ein exzellenter Generalbundesanwalt zu sein.

Rommel übernimmt als neuer Generalbundesanwalt die Nachfolge von Peter Frank, der als Richter an das Bundesverfassungsgericht wechselte. Immer wieder wurde ihm im Laufe seiner Karriere außerdem die Frage gestellt, ob er mit Erwin Rommel verwandt sei, dem Generalfeldmarschall der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Soweit er wisse, sei das nicht der Fall, sagt Jens Rommel dazu.

Ravensburg

Viele Verbindungen nach Oberschwaben Jens Rommel aus BW soll neuer Generalbundesanwalt werden

Der 51-jährige Jens Rommel aus Ravensburg soll neuer Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof werden. Justizminister Marco Buschmann (FDP) hatte ihn dafür vorgeschlagen.

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Viele berufliche Stationen in BW

Rommel legte seine juristischen Staatsprüfungen in Bayern ab. 2003 trat er in den Justizdienst des Landes Baden-Württemberg ein. Rommel war unter anderem Richter an den Amtsgerichten Biberach und Riedlingen (Kreis Biberach) sowie Staatsanwalt und Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Ravensburg.

Jens Rommel 2015 als Leiter der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen (Archiv)
Jens Rommel 2015 als Leiter der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen (Archiv)

Rommel ermittelte gegen mögliche NS-Verbrecher

Bevor Rommel 2020 Richter am Bundesgerichtshof wurde, leitete er unter anderem ab 2015 die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg. Sie hat das Ziel, "auch heute noch lebende Täter und Gehilfen der massenhaften Morde ausfindig zu machen" und entsprechende Vorermittlungen zu führen, wie die Behörde auf ihrer Webseite schreibt.

In seiner Zeit in Ludwigsburg habe sich Rommel viele Jahre mit den schlimmsten Taten der Menschheitsgeschichte befasst, sagte Buschmann am Montag. Daher sei Rommel für die schlimmen Verbrechen vorbereitet, mit denen sich die Bundesanwaltschaft befasst.

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