Die meisten Studierenden in Baden-Württemberg wohnen im Kinderzimmer bei den Eltern. Das ergab eine Befragung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), die am Donnerstag in Gütersloh vorgestellt wurde. Demnach gaben 31,2 Prozent der Befragten an, bei den Eltern zu leben. 29,3 Prozent der befragten Studierenden wohnten in einer Wohngemeinschaft, weitere 18,9 Prozent in einer privaten Mietwohnung und 16,2 Prozent sind in einem Wohnheim zuhause. Befragt wurden für die Erhebung mehr als 82.000 Studierende in grundständigen Studiengängen zu ihrer Wohnsituation und ihrer Mobilität, die Daten wurden im Rahmen des CHE Hochschulrankings erhoben.
Bundesweiter Trend wohl auf Corona-Pandemie zurückzuführen
Auch bundesweit ist der Anteil an Studierenden, die bei den Eltern leben im Vergleich zu früheren Befragungen leicht angestiegen. 28,4 Prozent der Studierenden in Deutschland wohnen demnach bei den Eltern. Da die Befragung in den Wintersemestern 2020/21 und 2022/23 durchgeführt wurde, ist der Einfluss der Corona-Pandemie auf die Ergebnisse laut CHE nicht unerheblich. Insgesamt fielen zwei von drei Befragunszeiträumen in die Corona-Pandemie. „Es gab teils Online-Lehre und viele Studierende sind auch deshalb nicht direkt an ihren Hochschulort gezogen“, erklärt Studienautor Marc Hüsch.
Studenten wohnen öfter zuhause als Studentinnen
Trotzdem seien bei der Wahl der Wohnsituation generell verschiedene Faktoren wichtig. So ist auch die Infrastruktur am Hochschulstandort und die Entwicklung des Studienangebots maßgeblich für die Wohnsituation der Studierenden. Laut der Studie wohnen Studenten insgesamt häufiger bei ihren Eltern als Studentinnen. Auch regional weist die Studie Unterschiede auf. Der Anteil an Studierenden, die in einer Wohngemeinschaft und außerhalb eines Wohnheims wohnen ist bundesweit in Friedrichshafen mit 74,1 Prozent am höchsten.
Fast die Hälfte der Studierenden fährt mit Bus und Bahn zur Uni
Direkt am Hochschulstandort wohnten 60,6 Prozent der befragten Studierenden in Baden-Württemberg, weitere 7,6 Prozent müssen mehr als 50 Kilometer bis zur Universität oder Fachhochschule fahren. Bei der Anreise zur Universität liegen landesweit die öffentlichen Verkehrsmittel weit vorne: Immerhin 43,9 Prozent nehmen Bus oder Bahn zur Hochschule, das Fahrrad wird von jedem Dritten (33,9 Prozent) genutzt, zu Fuß kommen 29 Prozent zur Hochschule und 28,7 Prozent nehmen das Auto oder ihr Motorrad.