In den vergangenen Tagen sind an mehreren Orten in Baden-Württemberg Israel-Flaggen abgerissen, verschmutzt oder verbrannt worden. Am Wochenende entfernten Unbekannte eine Fahne von einem Fahnenmast am Rathaus in Rheinfelden (Landkreis Lörrach), wie die Polizei am Montag mitteilte. In der Nähe wurden demnach verbrannte Reste der Flagge gefunden.
Auch im Rems-Murr-Kreis wurden zwei Flaggen beschädigt: In Fellbach sollen Unbekannte am Samstag eine große Fahne abgerissen, angezündet und an einem Laternenmast wieder aufgehängt haben. In Waiblingen wurde laut Polizei ebenfalls eine Flagge gestohlen.
Vorfälle auch in Stuttgart, Bad Säckingen und Heilbronn
Außerdem haben Unbekannte am Wochenende eine Israel-Fahne, die an der Fassade eines Hauses der evangelischen Kirchengemeinde in Bad Säckingen (Landkreis Waldshut) hing, mit Eiern beworfen. Ein Zeuge soll laut Polizei am Samstag einen vermummten Menschen gesehen haben, der floh, als er bemerkt wurde. Am Sonntag wurden die Verschmutzungen gemeldet.
Nach Gewalt-Aufruf der Hamas Polizei verstärkt Schutz von jüdischen Einrichtungen in Baden-Württemberg
Die Polizei im Land erhöht die Sicherheitsmaßnahmen für jüdische Einrichtungen. Grund ist der gezielte Gewalt-Aufruf der als Terrororganisation eingestuften Hamas für Freitag.
Bereits in der vergangenen Woche meldete die Polizei solche Vorfälle: So sollen Unbekannte in Stuttgart ein Loch in eine Israel-Fahne gebrannt haben, und in Heilbronn wurde eine israelische Fahne vom Rathaus abgerissen. Zu den Vorfällen kam es inmitten des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas.
Der Zentralrat der Juden befürchtet, dass die Feindseligkeiten gegen Juden in Deutschland weiter zunehmen. Zentralratschef Schuster sagte dem SWR, Grund dafür seien die Angriffe Israels im Gazastreifen. Die Bilder von dort könnten dazu führen, dass sich die Stimmung gegen Israel, aber auch gegen Jüdinnen und Juden wende. Schuster rechnet damit, dass sich anti-israelische Tendenzen verschärfen, je länger der Krieg zwischen Israel und der Terrormiliz Hamas dauert.