Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel gab es auch in Baden-Württemberg Beifall von Unterstützern der Terrororganisation. Die Anhänger sind vor allem dem internationalen Netzwerk der Muslimbruderschaft zuzuordnen, wie der Landesverfassungsschutz dem SWR bestätigte. Wegen Gewaltaufrufen gegen jüdische Einrichtungen hat die baden-württembergische Polizei unterdessen noch einmal deren Schutz verstärkt.
Rund 160 Anhänger der Muslimbruderschaft gibt es nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes in Baden-Württemberg. Ziel der radikalen Organisation ist die Zerstörung des Staates Israel und der Aufbau eines islamistischen Staates. Regionale Schwerpunkte in Baden-Württemberg sind Vereine mit Sitz in Karlsruhe und Stuttgart.
Antisemitismusbeauftragter fordert Verbot
Der Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung, Michael Blume, forderte im SWR ein Verbot von islamistischen Vereinen. Für ihn sei es ein Alarmsignal, wenn es eine zunehmend israel-feindliche Stimmung auf offener Straße gebe. Vor dem Rathaus in Heilbronn war eine Israel-Flagge abgerissen und zerstört worden.
Nach Gewalt-Aufruf der Hamas Polizei verstärkt Schutz von jüdischen Einrichtungen in Baden-Württemberg
Die Polizei im Land erhöht die Sicherheitsmaßnahmen für jüdische Einrichtungen. Grund ist der gezielte Gewalt-Aufruf der als Terrororganisation eingestuften Hamas für Freitag.
Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte am Donnerstag in Stuttgart, vor dem Hintergrund von Drohungen der Hamas werteten die Sicherheitsbehörden die Lage im Land genauestens aus. "Auch wenn keine konkreten Gefährdungshinweise vorhanden sind, wird die Polizei Baden-Württemberg auf Basis des bereits hohen Schutzniveaus ihre Maßnahmen noch einmal intensivieren", sagte Strobl.