Trotz des deutlichen Personalmangels an den Schulen entscheiden sich laut Statistischem Landesamt immer mehr Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg für Teilzeit.
Im Schuljahr 2021/2022 arbeiteten knapp 56,6 Prozent und somit mehr als die Hälfte der Lehrkräfte an öffentlichen Schulen nicht voll. Der Anteil der Lehrerinnen und Lehrer in Vollzeit ging um 1,8 Prozent zurück, wie das Landesamt am Dienstag mitteilte.
Schlechte Arbeitsbedinungen
Für den Trend macht die Gewerkschaft unter anderem die Arbeitsbedingungen verantwortlich. "Lehrkräfte, Schulleitungen und alle am Schulleben Beteiligten sind nach drei Schuljahren im Zeichen von Corona und einem Schuljahr im Zeichen des Ukraine-Krieges am Rande und oft am Ende ihrer Kräfte", sagte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW), Monika Stein, in Stuttgart.
Kritik an Landesregierung GEW: "Geplante 500 neue Lehrerstellen reichen nicht aus"
Laut GEW fehlen zum Start des neuen Schuljahres in BW bereits Lehrer. Die Gewerkschaft fordert mehr Studienplätze auf Lehramt und eine deutliche Entlastung der Lehrkräfte.
Neben der steigenden Zahl von Anträgen auf Teilzeit gäben immer mehr Lehrkräfte ihre Leitungsfunktionen auf und verzichteten lieber auf Teile ihres Gehalts. "Das Land als Arbeitgeber muss hier Fürsorge walten lassen, es muss ein besserer Arbeitgeber werden", forderte Stein.