Auf dem Weg zum neuen Bürgerspital in Wertheim (Main-Tauber-Kreis) scheint sich ein Streit zwischen Stadt und Landkreis anzubahnen. Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez (SPD) wirft Landrat Christoph Schauder (CDU) vor, die Umsetzung des Projekts verhindern zu wollen. "Ich habe immer mehr den Eindruck, dass der CDU-Landrat des Main-Tauber-Kreises versucht, die erfolgreiche Umsetzung des Bürgerspitals Wertheims hinter den Kulissen zu verhindern", schrieb Herrera Torrez auf seiner Facebook-Seite.
Seit Wochen höre er aus Richtung des Landrats nur eine Aussage - was die Stadt Wertheim mit dem Bürgerspital vorhabe, sei rechtlich nicht möglich. Torrez vermutet, der Kreis wolle sich auf diese Weise aus einer finanziellen Unterstützung herausreden. Dieses Vorgehen des Landkreises birgt aber auch die Gefahr, dass das Projekt durch Juristen gestoppt wird, bevor es überhaupt begonnen hat.
Herrera Torrez erwartet einen Vorschlag
Landrat Christoph Schauder hat auf die Vorwürfe bislang noch nicht reagiert. Insgesamt hat der Wertheimer Oberbürgermeister den Eindruck, dass alle mit einem großen Eifer daran arbeiten würden, dass in Wertheim etwas gelingt, woran viele schon nicht mehr geglaubt hätten. Nur der Landrat würde eben versuchen, die Umsetzung zu verhindern. In seinem Facebook-Post schrieb Herrera Torrez weiter, dass er immer noch keinen Vorschlag des CDU-Landrates für die Krankenhausversorgung im nördlichen Main-Tauber-Kreis gehört habe.
Bürgerspital im Landeskrankenhausplan aufgenommen
Erst am Freitag hatte die Stadt bekannt gegeben, dass das geplante Bürgerspital Wertheim in den Landeskrankenhausplan aufgenommen wird. Damit gibt es Fördermittel des Landes und der Betrieb in der ehemaligen Rotkreuzklinik kann neu starten. Als Haus der Grund-, Regel- und Notfallversorgung ist das Bürgerspital geplant. Zum 1. Dezember will die Westfalenklinikgruppe starten. Dazu kommt eine neurologische Reha mit rund 88 Betten des Betreibers Mediclin, der auch Küche und Cafeteria übernehmen will.