Das Amtsgericht Heilbronn hat dem Ex-Bürgermeisterkandidaten von Weinsberg, Lutz Ronneburg, einen Strafbefehl über 60 Tagessätze geschickt. Er soll am Telefon gegenüber einer Sekretärin im Landratsamt Drohungen gegen den Weinsberger Bürgermeister Stefan Thoma (parteilos) ausgesprochen haben.
Die behaupteten Drohungen seien "komplett aus der Luft gegriffen", sagte Ronneburg dem SWR. Da er den Strafbefehl deshalb nicht akzeptiert hat, wird es am 30. März vor dem Amtsgericht Heilbronn zur Verhandlung kommen.
Ein Streit mit Vorgeschichte
Schon lange liegen Bürgermeister Stefan Thoma und Lutz Ronneburg im Streit. Ronneburg war im Wahlkampf um das Bürgermeisteramt 2020 unterlegen. Er focht die Wahl an, bekam vom Verwaltungsgericht in Stuttgart Recht, was der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim im Januar 2023 bestätigte. Gut möglich, dass die Wahl wiederholt wird.
Wut über eine Entscheidung des Landratsamts
Ronneburg hatte im Herbst 2022 Unterlagen beim Landratsamt Heilbronn eingereicht und wollte eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Bürgermeister Thoma. Es sei um den Vorwurf der Untreue im Zusammenhang mit Anwaltskosten gegangen, sagte Ronneburg dem SWR. Das Landratsamt lehnte die Dienstaufsichtsbeschwerde nach wenigen Tagen ab.
Drohungen am Telefon?
In einem Telefonat mit dem Landratsamt soll Ronneburg dann die Drohungen gegen Bürgermeister Thoma ausgesprochen haben:
"Man solle diesem einen [...]-Trupp vorbeischicken, ihn verschlagen und ihm sagen: Wenn er das noch einmal macht, dann ist der tot." Außerdem soll er dabei den Berliner Abou-Chaker-Clan ins Spiel gebracht haben, sagte Richter Michael Reißer dem SWR.
Ronneburg spricht von "Rufmord", so etwas habe er nie gesagt.
Verhandlung am 30. März
Am 30. März soll es um 9 Uhr zur Verhandlung am Amtsgericht Heilbronn kommen. Neben dem Angeklagten wird auch Bürgermeister Stefan Thoma erwartet. Eine Person soll als Zeuge gehört werden, sagte Richter Reißer dem SWR.