Geduld beim Shoppen ist gefragt

Warnstreiks im Einzelhandel in BW gehen weiter

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Ulrike Schirmer
Ulrike Schirmer

Im Tarifstreit hat die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten im Einzelhandel wieder zum Warnstreik aufgerufen. Am Freitag waren in BW wieder zahlreiche Geschäfte betroffen.

Die Kundinnen und Kunden sollten es deutlich spüren - und zwar an den Kassen und im Service. Betroffen waren die Unternehmen Kaufland, IKEA, H&M, Primark, Esprit, MediaMarkt und dm. Und so könnte es bis in den Abend hinein in und um Heilbronn und Schwäbisch Hall, aber auch in Tübingen, Reutlingen, Esslingen und Geislingen (Kreis Göppingen) sowie in Konstanz und Radolfzell (Kreis Konstanz) länger dauern. Betroffen ist auch die Region Mittelbaden-Nordschwarzwald - Karlsruhe und Pforzheim. Einen Trost gibt es für die Kundschaft: Die Gewerkschaft ver.di, die die Beschäftigten im Einzelhandel zum Streik aufgerufen hat, rechnet nicht damit, dass Filialen geschlossen bleiben.

Die Geschäftsabläufe werden [...] erheblich eingeschränkt sein.

Beschäftigte von Kaufland Crailsheim beim Streik in Eppingen
Auch Beschäftigte von Kaufland in Crailsheim (Kreis Schwäbisch Hall) sind am Freitag nach Eppingen gekommen, um ihre Kolleginnen und Kollegen vor Ort zu unterstützen.

Versammlung in Eppingen

Beschäftigte aus den Kreisen Heilbronn und Schwäbisch Hall waren am Freitagmorgen in Eppingen (Kreis Heilbronn) zusammengekommen. Vor der Kaufland-Filiale wollen sie ihren Unmut über die derzeitige Situation kundtun, sagte Gewerkschaftssekretärin Caroline Kirchhoff am Freitagmorgen dem SWR. In ganz Baden-Württemberg haben sich heute nach Gewerkschaftsangaben hunderte Beschäftigte an dem Ausstand beteiligt - mehr als von der Gewerkschaft gedacht.

Es ist auch so, dass in vielen Betrieben gerade ein extrem hoher Krankenstand ist. Das sind ja auch Leute, die fehlen. Ich weiß auch von einigen Kaufland-Filialen, wo die Bedientheke heute und morgen zu sein wird.

Gewerkschaft: kein verbessertes Angebot seit Monaten

Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen im Einzel- und Versandhandel. Seit April laufen diese und ein neuer Verhandlungstermin sei aktuell nicht in Aussicht, so ver.di. Die Arbeitgeber hätten weiteren Verhandlungsterminen auf Länderebene völlig überraschend diese Woche eine bundesweite Absage erteilt. Die Absage führe zu einer Verschärfung der Auseinandersetzung und werde die Streikbereitschaft in vielen Betrieben noch verstärken, so ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Krüger.

In Baden-Württemberg fordert ver.di für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel 15 Prozent mehr Geld bei zwölf Monaten Laufzeit. Außerdem soll die Ausbildungsvergütung um 200 Euro monatlich steigen. Die Arbeitgeber bieten bei einer Laufzeit von 24 Monaten Erhöhungen in zwei Stufen um sechs sowie vier Prozent.

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