Berit Kacner ist Waldachtsamkeitstrainerin in Forchtenberg (Kreis Hohenlohe) und zieht seit Kindheitstagen um die Bäume. Mit ihrem Vater brach sie schon früh morgens in den Wald auf, um dort zu sammeln, was die Natur hergibt. Richtig davon losgekommen sei sie nie, erzählt sie. Seit knapp zwei Jahren gibt sie Kurse im Waldbaden.
Waldluft ist gut für die Psyche
Am Anfang einer Waldbade-Veranstaltung wird das sogenannte Alltagsgewand abgelegt. Anders als beim Spazierengehen geht es beim Waldbaden nicht um den Weg, sondern um die Dauer des Verweilens. Für unterschiedliche Gruppen gibt es verschiedene Achtsamkeitsübungen. Der Körper wird sanft abgeklopft, es wird tief eingeatmet, zwischendurch gehen die Teilnehmenden in Zeitlupe oder führen sich gegenseitig blind durch die Landschaft.
Während dieser Übungen werden Terpene eingeatmet. Das sind Duftstoffe aus der Natur, die sich positiv auf das Nervensystem auswirken, Stress entgegenwirken und den Körper entspannen. Sie sorgen für den guten Geruch im Wald.
Japanische Praktiken in deutschen Wäldern
"Shinrin Yoku" ist der japanische Begriff für Waldbaden und dort schon lange etabliert. Über die Jahre sei es auch hierzulande angekommen. Immer mehr Menschen würden sich für die Entspannung im Wald interessieren, so Kacner. Sie begleitet alle, die Lust haben, durch den Wald, so beispielsweise Freunde, Sportvereine oder auch Abteilungen aus Unternehmen. Bei längeren Bade-Sessions gibt es Tee. Für Kacner seien die entspannten Gesichter nach dem Ausflug besonders viel wert, sagt sie.