Vor dem Heilbronner Amtsgericht sind am Dienstagabend zwei junge Männer wegen eines illegalen Autorennens vergangenen November in Heilbronn verurteilt worden. Einer der Angeklagten ist der Bruder des sogenannten Wollhausrasers, der mit stark überhöhter Geschwindigkeit fast an gleicher Stelle einen tödlichen Unfall verursacht haben soll.
Polizei nahm Verfolgung auf
Die beiden Angeklagten waren laut Aussagen von Streifenpolizisten auf der Heilbronner Allee mit stark überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Sie sollen sich durch den Verkehr geschlängelt und dabei mehrere Autos überholt haben. Die Polizisten hätten kurzzeitig mit über 100 Kilometer pro Stunde die Verfolgung aufnehmen müssen. Vor Gericht hat nur einer der damals 18-Jährigen ein leichtes Fehlverhalten eingesehen.
Mit 230 Stundenkilometern über die B27 Amtsgericht Heilbronn: Prozess gegen mutmaßliche Raser
Vor dem Amtsgericht Heilbronn läuft der Prozess gegen zwei Autofahrer, die viel zu schnell durch die Stadt gefahren sein sollen. Einer davon ist der Bruder des "Wollhaus-Rasers".
Bruder zeigte keine Einsicht
Das Gericht ist von einem illegalen Autorennen überzeugt. Ein Angeklagter wurde zu 900 Euro Geldstrafe und neun Monaten Führerscheinentzug verurteilt. Der zweite, nicht einsichtige Fahrer und Bruder des mutmaßlichen "Wollhausrasers" zu zwei Tagen Freizeitarrest und über einem Jahr Führerscheinentzug. Beide Männer wurden nach Jugendstrafrecht verurteilt und sollen Verkehrsunterricht erhalten.
Im Prozess um den sogenannten "Wollhausraser" werden am Mittwoch neue Zeugenaussagen erwartet:
Familienvater starb an Unfallfolgen War es Mord? Raserprozess in Heilbronn hat begonnen
Er soll im Winter mit fast 100 Stundenkilometern durch eine 40er-Zone gerast sein und dabei einen Mann tödlich verletzt haben. Jetzt hat der Prozess gegen den 20-Jährigen begonnen.
Verteidiger forderten Freispruch
Die Staatsanwaltschaft hatte wesentlich höhere Strafen gefordert: Für einen Angeklagten 1.000 Euro Geldstrafe und ein Jahr Entzug der Fahrerlaubnis, für den zweiten Angeklagten, mehrere Geldbußen wegen mehrerer Raservideos sowie zwei Tage Freizeitarrest und zwei Jahre Entzug der Fahrerlaubnis. Die Verteidigung hatte dagegen für beide Angeklagten einen Freispruch gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.