Fast jede Nacht schlafen derzeit Patientinnen und Patienten auf dem Gang, so beobachten es auf einzelnen Stationen des SLK-Kliniksstandorts in Heilbronn Mitarbeitende, die mit dem SWR gesprochen haben. Die Klinik-Geschäftsführung spricht dagegen von absoluten Ausnahmefällen. Sie bestätigt, dass es vorkomme, dass Patienten temporär auf ein Bett warten müssen und dass man "punktuell an die Auslastungsgrenze" komme.
Dilemma: Zu wenig Personal für zu viele Patienten
Planbare Operationen werden demnach schon tagesaktuell verschoben, heißt es. Es sei ein Dilemma, die hohe Anzahl an Patientinnen und Patienten mit dem wenigen Personal zu versorgen, erklärt die Geschäftsführung.
Auch die Mitarbeitenden sprechen von einer hohen Arbeitsbelastung, die aber auch ohne Überbelegung ein Problem sei.
"Flugblatt" des Betriebsrats sorgte für Wirbel
Zuvor hatte die Heilbronner Stimme über ein "Flugblatt" berichtet, in dem der Betriebsrat der Geschäftsführung Vorwürfe mache. Es komme regelmäßig zu einer Überbelegung, zitiert die Tageszeitung das eigentlich informelle Schreiben an die Mitarbeitenden. Arbeitssicherheit sowie Brandschutz seien ebenso wie eine adäquate Patientenversorgung gefährdet, heißt es weiter.
Auf SWR-Nachfrage hieß es nun vom Betriebsrat, dass es sich nicht um ein Flugblatt, sondern um eine interne Mitarbeiterinformation handle, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sei. Wie die Informationen zu der Zeitung gelangt sind, sei dem Betriebsrat nicht bekannt, sagte der Betriebsratsvorsitzende dem SWR.