Ab sechs Uhr galt der Streikaufruf der Gewerkschaft für alle Standorte der SLK-Kliniken. Demnach sollte die Arbeit der Beschäftigten in Heilbronn, Bad Friedrichshall, Löwenstein und Brackenheim niedergelegt werden. In Heilbronn nahmen am Mittag rund 300 Mitarbeitende an einer Kundgebung teil. Die Teilnehmer betonten, dass die Lohnerhöhung von 10,5 Prozent nur ein Teil sein könne. Entscheidend sei, dass die Arbeit in der Pflege wieder insgesamt attraktiver werde und dazu sei vor allem mehr Personal nötig.
Einschränkungen im Klinik-Betrieb
Durch den Streik ist aktuell nur ein Drittel der OP-Säle in Betrieb. So müssen voraussichtlich auch Operationen verschoben werden, hieß es schon im Vorfeld. Der ganztägige Warnstreik soll bis zum Ende des Spätdienstes andauern. Das Klinikum wollte sich zu den Forderungen von ver.di am Dienstag nicht äußern. Das sei Sache der Tarifparteien, so die Klinik. Laut Klinik können alle notwendigen Operationen stattfinden und ein Notbetrieb ist sichergestellt.
Streik-Auftakt im Öffentlichen Dienst in Schwäbisch Hall
Am Freitag hatte der Streik in Schwäbisch Hall begonnen. Zuerst legten laut ver.di rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Schwäbisch Hall und des örtlichen Stadtwerks ihre Arbeit nieder. Auch Kitas wurden bestreikt.
Es gehe vor allem um mehr Lohn, so die Heilbronner ver.di-Bezirksgeschäftsführerin Katharina Kaupp. Dieser soll um 10,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro und für Azubis um 200 Euro steigen, so Kaupp im SWR.
Weitere Streiks angekündigt
In Baden-Württemberg sind von den Tarifgesprächen rund 350.000 Menschen betroffen, wie der Kommunale Arbeitgeberverband berichtete. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll nach dem Willen von ver.di zwölf Monate betragen. Am Donnerstag gehen die Streiks bei der Heilbronner Versorgungs GmbH (HNVG) und den Entsorgungsbetrieben Heilbronn weiter.