Nach dem tödlichen Unfall im Februar in der Heilbronner Wollhausstraße könnte der 20 Jahre alte Unfallverursacher möglicherweise als Mörder verurteilt werden. Wie ein Gerichtssprecher auf SWR-Anfrage mitteilte, bewertet der Eröffnungsbeschluss der Kammer den angeklagten Sachverhalt vorläufig als Mord an dem verstorbenen Vater und als versuchten Mord an dessen Frau und den beiden Kindern. Nun müsse geprüft werden, ob der Angeklagte mit der Möglichkeit gerechnet hat, dass es zu einem Unfall kommen könnte.
Familienvater kam ums Leben
Ende Juni hatte die Staatsanwaltschaft noch Anklage wegen Totschlags, versuchten Totschlags in drei Fällen und wegen eines verbotenen Straßenrennens erhoben.
Im Februar war der 20-Jährige mit etwa 100 statt der erlaubten 40 Stundenkilometern durch die Wollhausstraße in Heilbronn gerast. Dabei rammte er das Fahrzeug einer Familie. Der 42-jährige Vater starb bei dem Unfall. Die Ehefrau auf dem Beifahrersitz sowie die beiden Kinder auf der Rückbank, drei und sieben Jahre alt, wurden schwer verletzt.
Tempolimit war dem Angeklagten bekannt
Laut Staatsanwaltschaft sei dem 20-Jährigen das Tempolimit von 40 Stundenkilometern bekannt gewesen, er habe aber trotzdem auf annähernd 100 Kilometer pro Stunde beschleunigt. Er sei ungebremst mit der Fahrerseite des anderen Fahrzeugs kollidiert. Seither befindet sich der mutmaßliche Unfallverursacher in Untersuchungshaft, schweigt aber.