Bisher war PreZero für die Müllabholung im südlichen Heilbronner Landkreis zuständig, ab dem neuen Jahr kommt auch der nördliche Teil dazu. Das Unternehmen investiert rund fünf Millionen Euro in eine neue Fahrzeugflotte dafür. Ein Fahrzeug davon wird testweise mit Wasserstoffantrieb fahren. Deutschlandweit werden insgesamt zwei solcher Fahrzeuge für PreZero im Einsatz sein.
Heilbronn biete die passende Infrastruktur
Der Landkreis Heilbronn eigne sich, da es hier eine Wasserstofftankstelle in der Nähe gebe, heißt es vom Unternehmen. Das sei nicht überall gegeben, so Daniel Berens, der Geschäftsführer der PreZero Service Süd. Im Alltag muss sich bei dem Testfahrzeug dann zeigen, wie viele Kilometer mit einer Tankfüllung tatsächlich möglich sind, wie viele Tonnen der Laster heben kann. Sollte die Umsetzung gut klappen, will PreZero die Müllabholung per Wasserstofffahrzeug weiter ausrollen - zumindest dort, wo es die Infrastruktur zulässt.
Auch Busse mit Wasserstoff werden getestet
Auch in anderen Bereichen laufen Testversuche mit Wasserstoffantrieb: In Heidelberg verkehren die ersten zwei Wasserstoffbusse im Fuhrpark der Rhein Neckar Verkehr GmbH:
H2-eCitaro von Daimler Buses gehen an die rnv Erste Wasserstoff-Busse in Heidelberg in Betrieb gegangen
Die Rhein Neckar Verkehr GmbH (rnv) hat zwei von 48 Wasserstoff-Bussen erhalten. Es sind die ersten elektrischen Citaro mit Brennstoffzelle von Daimler Buses in Mannheim.
Elektrobusse sind dort bereits im Einsatz, deren Reichweite ist mit 200 Kilometern allerdings deutlich kürzer gegenüber den Bussen mit Wasserstoffantrieb: Hier sind bis zu 400 Kilometer möglich.
Wasserstoff gilt als eine Art Alleskönner im Kampf gegen den Klimawandel. Das geruchs- und farblose Gas kann in Industrie und Verkehr die Verbrennung von Kohle, Öl oder Gas ersetzen. Für das Ziel Baden-Württembergs, bis 2040 klimaneutral zu werden, muss die Produktion allerdings noch deutlich ausgebaut werden:
Studie des Umweltministeriums Baden-Württemberg braucht viermal mehr Wasserstoff als angenommen
Wasserstoff als Energieträger wird in Baden-Württemberg wohl früher und in größeren Mengen gebraucht werden als bislang gedacht. Das zeigt eine Analyse des Umweltministeriums.