Milchbauern in Sorge

Milchprodukte: Kaufland, Aldi und Edeka senken Preise

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Autor/in
Jens Nising und Alice Robra

Hohe Lebensmittelkosten spüren Kunden derzeit vor allem an Milchprodukten. Nun senken einige Händler ihre Preise etwa für Milch, Joghurt und Sahne. Doch die Landwirte sorgen sich.

Die großen Lebensmittelketten wie Kaufland mit Sitz in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) haben ihre Preise für Milchprodukte weiter gesenkt. Die Landwirte beobachten die Entwicklung mit Sorge.

Über 350 Produkte günstiger bei Kaufland

Mehr als 350 Molkereiprodukte sollen von Mittwoch an günstiger werden, denn die Rohwarenpreise seien gesunken. Das hat Kaufland in einer Mitteilung angekündigt. Auch Aldi und die Edeka-Gruppe haben Preissenkungen angekündigt. Bei Aldi soll beispielsweise ein Liter der Eigenmarke von 1,15 Euro auf 99 Cent sinken. Nach Einschätzung der Deutschen Presseagentur (dpa) dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis weitere Händler folgen. Denn Kunden nutzten den Milchpreis, um einzuschätzen, wie teuer sie einen Händler wahrnehmen.

Milchbauern in Sorge

Für April hat das Institut für Ernährung und Ernährungswirtschaft (ife) in Kiel einen Rohstoffwert für Milch von 36,3 Cent errechnet. Der Wert gilt als Anzeichen für die Preisentwicklung auf dem Milchmarkt. Landwirte schlagen deshalb Alarm. Laut Deutschem Bauernverband liegen die Produktionskosten bei 40 bis 48 Cent. Damit sei eine Schmerzgrenze erreicht. Denn auch wenn die Rohstoffe günstiger geworden sind, so schlägt bei den Bauern wie bei jedem die Inflation ins Kontor.

Nicht nur Maschinen und Reparaturen sei teurer geworden, fast alles drumherum, meint Harald Gronbach, der stellvertretende Vorstand vom Bauernverband Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems. Die Bauern seien wieder auf Gedeih und Verderb dem Lebensmitteleinzelhandel ausgeliefert, die einfach ihre Marktmacht ausnutzen würden.

Bereits zum Jahresbeginn hat der Bauernverband darauf hingewiesen, dass für viele Milchviehhalter große Investitionen anstehen, auch weil die Bundesregierung den Umbau der Tierhaltung anstrebt.

Die Deutsche Lebensmittelzeitung sieht unterdessen bereits eine Trendwende: Zum Herbst kündige sich eine Unterversorgung an, dann erwarteten die Molkereien wieder anziehende Preise.

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