Pflegeheime in Heilbronn sind gerüstet

Steigende Temperaturen: Ältere Menschen bei Hitze besonders gefährdet

Stand
Autor/in
Iris Völlnagel

Saftschorle, Eis oder Pfefferminz-Wickel: einfache Mittel, die auch Älteren helfen, die sommerlichen Temperaturen zu überstehen. Denn sie sind besonders betroffen.

Nicht alle Menschen freuen sich über die sommerlichen Temperaturen. Für viele ältere Menschen - auch in Heilbronn-Franken - kann die Hitze zur Belastung werden, weil sich Herz und Kreislauf nicht mehr so einfach darauf einstellen. Mitarbeitende von Pflegeeinrichtungen und ambulanten Diensten sind dann besonders gefragt.

Jalousien runter, Ventilatoren an und Eis verteilen

Sobald draußen die Temperaturen steigen, wissen die Mitarbeiterinnen im Heilbronner Katharinenstift genau, was zu tun ist: Jalousien runter, Ventilatoren an und Eis verteilen. Das Katharinenstift ist eines der traditionellen Heilbronner Altenheime. Als Qualitätsmanagerin ist Regina Chocensky zuständig, dass die Bewohner versorgt sind. Ältere Menschen leiden bei der Hitze besonders, weiß die Qualitätsmanagerin. Grund dafür sei, dass der Körper im Alter weniger schwitzt und der Körper weniger runter kühlt. Ältere Menschen haben daher eine doppelte Belastung.

Mittagssonne meiden, kühle Morgenstunden nutzen

Hinzu kommen Herz-Kreislauferkrankungen. Deshalb sollten Ältere besonders auf sich achten, sagt Chocensky: "Körperliche Schonung, jetzt nicht unbedingt bei der Mittagssonne rausgehen, sondern eher in den kühleren Morgenstunden. Wenn man rausgeht, dann auf jeden Fall auf Hitzeschutz achten", so der Rat. Und: "Dazu gehört eine Kopfbedeckung ebenso wie das Eincremen mit einem Sonnenschutz und sich möglichst im Schatten aufhalten". Der besondere Tipp der Qualitätsmanagerin sind kühlende Umschläge mit Pfefferminze. "Die sind ganz angenehm."

Trinken, was schmeckt

Dass bei diesen Temperaturen auch ältere mehr Wasser trinken sollen, ist bekannt. Doch gerade damit tun sich Seniorinnen und Senioren häufig schwer. Regina Chocensky empfiehlt deshalb kalte Getränke, die auch noch schön angerichtet sind: "Was sich bei uns bewährt hat, ist, dass die Menschen, die Getränke bekommen, die sie gerne mögen", sagt Sarah Setzer, Regionaldirektorin der Evangelischen Heimstiftung in Heilbronn. Die gelernte Pflegekraft ist für zwölf Heime zuständig, sieben davon im Landkreis Heilbronn. "An heißen Tagen achten wir weniger darauf, was macht das mit dem Diabetes. Wenn jemand gern Kaffee trinkt, bieten wir einen Eiskaffee an, einen kalten Tee oder Wasser mit Sirup." Hauptsache, es sei etwas, was die Menschen mögen. Alkohol hingegen sollte man eher meiden, so die Direktorin: "Ebenso bieten wir Lebensmittel an, die entsprechend viel Wasser enthalten wie etwa Wassermelone, die zuvor im Kühlschrank war."

Bei starken Symptomen zum Arzt

Klassische Symptome, dass jemand zu wenig getrunken hat, sind Müdigkeit oder Schwäche. Auch wenn jemand nicht mehr klar antwortet und insgesamt verlangsamt ist, sind das Anhaltspunkte. Ebenso sei auf Konzentrations- und Wortfindungsstörungen zu achten, so die examinierte Pflegekraft. Hat man zudem Kopfschmerzen oder das Gefühl, etwas stimmt nicht und ist einem schwindelig, sei es besser, einen Arzt zu kontaktieren, so der Rat.

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