Trotz einem Rekordwert an Kirchenaustritten und vielen anstehenden Veränderungen ist Lukas Biermayer von seiner Arbeit als neuer Bad Rappenauer Pfarrer (Kreis Heilbronn) überzeugt. Vor acht Jahren entschied sich Lukas Biermayer, Pfarrer zu werden. Schon da steckte die Kirche in der Krise, sagt der 36-Jährige. Prägend sei für ihn vor allem die Zeit in seiner Jugend gewesen, wo er als Ministrant spannende Begegnungen hatte. Von seinem Glauben sei er nie abgekommen, auch jetzt nicht, wenn in der Öffentlichkeit beinahe nur noch Kritik an der Institution Kirche laut werde.
Hoffnung die Menschen am Glauben zu begeistern
Derzeit kehren tausende Menschen der Kirche den Rücken zu. Gründe sind meistens die Missbrauchsskandale aber auch finanzielle Nöte. Biermayers Antrieb sei sein Glaube, sagt er. Ihm sei es vor allem wichtig, anderen dies zu zeigen und sie an seinem Glauben teilhaben zu lassen. Das sei seine Hoffnung, wieder mehr Menschen am Glauben zu begeistern.
7.900 Katholikinnen und Katholiken in acht Gemeinden
Rund 7.900 Katholikinnen und Katholiken betreut er ab sofort in der Seelsorgeeinheit Bad Rappenau, die aus insgesamt acht Gemeinden besteht. Viele herausfordernde Aufgaben warten auf den 36-Jährigen. Denn die katholische Kirche im Südwesten steht vor enormen Veränderungen: Das Erzbistum Freiburg wird neu aufgeteilt. Statt wie bislang 224 Seelsorgeeinheiten und 1.000 Pfarreien wird es ab 2025 nur noch 36 Großpfarreien geben. Dabei müssten viele Prozesse verändert werden.
Jugendarbeit stärken und weiterentwickeln
Der neue Pfarrer möchte aber auch in der Jugendarbeit neue Akzente setzen und diese weiterentwickeln. Gute Jugendarbeit funktioniere nicht mehr so wie früher. In diesen Zeiten sei es ihm wichtig, den Jugendlichen zu zeigen, dass Glaube etwas positives ist.