Weinsbergerin warnt vor Legalisierung

Ex-Drogensüchtige reicht Petition gegen Cannabis-Gesetz ein

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Autor/in
Luca Bauer

Ab April ist Kiffen unter bestimmten Auflagen und der Besitz von begrenzten Mengen Cannabis legal. Eine Ex-Süchtige aus Weinsberg möchte das mit einer Petition aber verhindern.

Der Ostermontag bereitet Jennifer Thumm aus Weinsberg (Kreis Heilbronn) Kopfzerbrechen. Grund dafür ist, dass ab dann in Deutschland Anbau, Konsum, Besitz und Kauf von Cannabis, Gras oder Marihuana - mit Einschränkungen - legal sind. Thumm selbst startete als 14-Jährige mit dem Rauchen von Joints, landete über Ecstasy und Speed beim Heroin. Für sie ist Cannabis eine Einstiegsdroge. Nachdem sie vor einigen Jahren erfolgreich den Absprung schaffte, möchte sie nun wegen ihrer eigenen Erfahrungen gegen die Teillegalisierung von Cannabis vorgehen. Dazu hat sie beim Bundestag eine Petition eingereicht, die aktuell geprüft wird. Sollte der Antrag in Ordnung sein, bräuchte es binnen vier Wochen 50.000 Unterschriften, damit der Bundestag erneut über das Gesetz diskutiert.  

Verstoß gegen internationale Regelungen?

Für Thumm ist das Gesetz falsch, undurchdacht und auch verfassungswidrig. Ihrer Ansicht nach verstößt es unter anderem gegen das Schengen-Abkommen. Darin hatte sich auch Deutschland verpflichtet, "die unerlaubte Ausfuhr von Betäubungsmitteln aller Art einschließlich Cannabis-Produkten sowie den Verkauf, die Verschaffung und die Abgabe dieser Mittel mit verwaltungsrechtlichen und strafrechtlichen Mitteln zu unterbinden".

In ihrer Petition argumentiert sie außerdem, dass bei dem neuen Gesetz der Jugendschutz zu kurz kommt. Gleichzeitig könne aus medizinischer Sicht Cannabiskonsum bei unter 25-Jährigen extrem ungesund und mit langfristigen psychischen und physischen Schäden verbunden sein.

Mir geht es vor allem um die Menschen, die sich an Gesetze halten. Und für die würde eine Legalisierung die Droge Cannabis verharmlosen.

Besitz von 50 Gramm sei zu viel

Die 40-Jährige befürchtet zudem, dass die Justiz überlastet wird und Jugendliche noch leichter an Drogen kommen, da sie diese schon zu Hause vorfinden können. In den eigenen vier Wänden darf jeder Erwachsene in Zukunft bis zu 50 Gramm Cannabis lagern. Viel zu viel, sagt Thumm. Wer die Menge konsumiert, würde in vielen Fällen eine Abhängigkeit entwickeln, die später zu härteren Drogen führen könne. Sie selbst nahm mit 18 Jahren erstmals Heroin. Sie bekam danach zwei Kinder, die beide nicht bei ihr aufwachsen. Ihr Mann wurde unter Drogeneinfluss von einem Bus überfahren, erlitt Hirnschäden und ist in einer Psychiatrie untergebracht. Sie selbst machte eine Therapie in Obersulm (Kreis Heilbronn) und ist seitdem nicht mehr rückfällig geworden.

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