Ein mysteriöser weißer Truck in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) und ein Mann, der aus dem Auto heraus Kinder angesprochen haben soll: In den sozialen Medien wurde viel spekuliert, ein Bild des Pick-ups machte in den Netzwerken die Runde. Doch die Spur führte - anders als erwartet - zu einer Frau. Und - der Fall stellte sich laut Polizei als Irrtum heraus. Nun kämpft die Betroffene gegen die Anfeindungen, traut sich mit ihrem Auto nicht mehr auf die Straße.
Betroffene hat Angst, dass das Auto beschädigt wird
Die Frau aus Weinsberg (Kreis Heilbronn) lässt seit dem Vorfall ihr Auto zu Hause stehen, um weiteren Anfeindungen aus dem Weg zu gehen. Beim Einkaufen sei ihr geparktes Auto bereits von anderen Kunden skeptisch begutachtet worden.
Auch böse Blicke habe sie bekommen, sagt die Weinsbergerin im SWR-Interview. Um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, möchte die Frau anonym bleiben.
Vorwurf entpuppt sich als Irrtum
Der Vorwurf: Sie soll Kinder aus ihrem Wagen heraus angesprochen haben. Daraufhin meldete sich auch die Polizei bei ihr, berichtete die Betroffene. Sie habe aber lediglich kurz mit zwei Mädchen gesprochen, die im Faschingskostüm vor einer Realschule standen. Später erfuhr sie über einen Bekannten von den Spekulationen im Netz.
Auch wenn sich der Fall schnell auflöste und die Polizei Entwarnung gab - die negativen Folgen für die Autofahrerin halten an. Denn auch ihr Arbeitgeber wurde bereits auf den Fall aufmerksam. Es sei ihr sehr unangenehm, die Situation immer wieder erklären zu müssen, so die Weinsbergerin. Die Frau hat zwischenzeitlich Anzeige gegen den Urheber des Beitrags erstattet.
Polizei warnt vor Verbreitung
Das Polizeipräsidium Heilbronn hat unterdessen vor dem Verbreiten solcher Nachrichten in den sozialen Medien gewarnt. Sollte der Urheber nicht verifiziert werden können, sollten solche Beiträge auch nicht weitergeleitet oder geteilt werden.