In den sozialen Medien hat sich in den vergangenen Tagen ein Beitrag verbreitet, in dem vor einem Mann gewarnt wird, der in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) Kinder aus einem weißen Truck heraus angesprochen haben soll. Das Ganze hat sich jetzt als Irrtum erwiesen. Der Wagen gehörte laut der Polizei einer Frau von der Städtischen Gebäudereinigung, die deswegen nun Anfeindungen ausgesetzt ist. Die polizeilichen Ermittlungen zu diesem Vorfall dauern an.
Polizei warnt vor ungeprüfter Verbreitung
Das Polizeipräsidium Heilbronn warnt deswegen vor dem Verbreiten solcher Nachrichten in den sozialen Medien. Sollte der Urheber nicht verifiziert werden können, sollten solche Beiträge auch nicht weitergeleitet oder geteilt werden. Eine Sprecherin erklärte außerdem auf SWR-Anfrage, dass jede und jeder zuerst immer nach der Quelle schauen sollte. Ist der Urheber unklar, dann empfiehlt die Polizei die Nachricht nicht weiterzuverbreiten. Im Zweifel immer einmal mehr bei den Beamten anrufen und nachfragen, empfiehlt die Sprecherin.
Generell sorgen solche Nachrichten schnell für Angst unter Eltern und Kindern. Im Fall des weißen Trucks hat die Polizei sowohl über die Notruf-Hotline als auch direkt beim Revier in Neckarsulm mehrere Anrufe von besorgten Eltern bekommen. Sie hatten sich vor allem gefragt, ob sie ihre Kinder überhaupt noch zur Schule schicken können. Die Ermittler konnten schnell Entwarnung geben und die Eltern beruhigen. Die Polizei ermutigt gleichzeitig, verdächtige Wahrnehmungen immer zu melden.
Versuchte Entführung in Böblingen
Solche verdächtigen Wahrnehmungen hatten drei Bauarbeiter im vergangenen Oktober nahe einer Baustelle in Böblingen gemacht. Sie hörten die Hilfeschreie eines zehnjährigen Jungen. Ein Mann hatte das Kind in sein abgeklebtes Auto gezogen. Einer der Bauarbeiter kletterte aus der Grube und zog den Jungen aus dem Van des Mannes. Die beiden anderen Arbeiter hielten den mutmaßlichen Entführer fest, bis die Polizei kam. Für die Aktion bekamen die Männer im Januar einen Preis für Zivilcourage.