Innerhalb der ersten sechs Wochen nach Einführung der Waffenverbotszone rund um den Heilbronner Hauptbahnhof meldet die Polizei bereits mehrere Verstöße. In zwei Fällen wurden Messer gefunden. Diese dürfen in dem Areal ab einer Klingenlänge von mehr als vier Zentimetern nicht mehr mitgeführt werden. Außerdem konnte die Polizei einen Teleskopschlagstock sowie ein nicht gekennzeichnetes Reizstoffsprühgerät sicherstellen. In allen vier Fällen kam es zur Anzeige, wie die Polizei auf Anfrage mitteilt.
Wie sinnvoll ist die Waffenverbotszone?
Angesichts der gestiegenen Kriminalität hatte sich die Heilbronner Stadtverwaltung für eine vorübergehende Waffenverbotszone rund um den Bahnhof entschieden. Ob die Maßnahme Wirkung zeigt, soll im September ausgewertet werden. Bis dahin gilt die Verbotszone. Anschließend soll die Bevölkerung nochmals befragt werden, wie es um ihr Sicherheitsgefühl in der Innenstadt steht.
Kritik kommt aus Mannheim. Dort gilt das Waffenverbot bereits seit Dezember 2023. Nach Einschätzungen aus Polizeikreisen fehle es vor allem an rechtlichen Befugnissen. Denn sowohl in Heilbronn als auch in Mannheim dürfen die Kontrollen nicht anlasslos erfolgen. Somit bleiben die meisten mitgeführten Waffen möglicherweise unentdeckt.
Einzelne Delikte lassen Statistik bereits stark schwanken
Ob eine Waffenverbotszone die Messerkriminalität tatsächlich senken kann, muss über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. In Stuttgart gilt eine solche Verbotszone bereits seit über einem Jahr. Doch eine genaue Tendenz konnte man zum Zeitpunkt der Erhebung noch nicht erkennen, wie ein Polizeisprecher sagte. Da bereits einzelne Delikte die Statistik stark schwanken lassen. Letztlich brauche es eine längerfristige Beobachtung der Lage.