In der Silvesternacht in Heilbronn hatte ein 30 Jahre alter Mann Polizeibeamte angegriffen und unkontrolliert Feuerwerk gezündet. Nun wurde der Mann abgeschoben. Er sei am 1. März aus der Haft heraus in sein Heimatland geflogen worden. Das teilte die Pressesprecherin des Landesjustizministeriums, Anna Härle, dem SWR am Donnerstagabend mit. Zu der Frage, ob der Mann in Tunesien die verhängte Haftstrafe weiter verbüßen muss, gab es keine Informationen.
Frühere Abschiebung gescheitert
Der Heilbronner Fall sei im Justizministerium vom Sonderstab "Gefährliche Ausländer" bearbeitet worden, so die Sprecherin. Ein Asylantrag des Mannes war abgelehnt worden. Wie die "Heilbronner Stimme" im Januar berichtet hatte, sollte der Mann bereits seit 2019 abgeschoben werden. Dies sei jedoch gescheitert, weil er keine Papiere gehabt habe.
Polizisten in Heilbronn angegriffen
Der Mann hatte in der Silvesternacht am Heilbronner Marktplatz unkontrolliert Feuerwerk gezündet, obwohl dort bereits viele Menschen unterwegs waren. Daraufhin wollten Polizisten seine Personalien aufnehmen. Der Mann widersetzte sich und griff die Beamten an. Er hatte ein Messer und Reizgas bei sich. Der 30-Jährige wurde festgenommen und saß zunächst in Untersuchungshaft.
Schnelles Urteil kurz nach der Tat
Nur wenige Tage nach dem Vorfall hatte das Amtsgericht Heilbronn den 30-Jährigen wegen "tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte" zu neun Monaten Haft verurteilt.
Es war in Heilbronn das erste Verfahren und das erste Urteil im Rahmen eines Modellprojekts für beschleunigte Verfahren. Es soll Tätern zeigen, dass auf Straftaten schnell und konsequent reagiert wird.