Über 1.000 Feuerwehreinsätze hatte es am Dienstag im Landkreis Karlsruhe nach dem schweren Unwetter gegeben. Ein Ende der Aufräumarbeiten ist noch lange nicht in Sicht. Deutlich weiter ist die Gemeinde Gemmingen (Kreis Heilbronn). Dort hatte es Ende Mai ein "Jahrtausend-Unwetter" gegeben. Einige Straßen standen kniehoch unter Wasser und verwandelten sich in reißende Bäche. Inzwischen ist vor Ort auf den ersten Blick nichts mehr von den Schäden zu erkennen. Im Blumenladen von Anke Monninger zum Beispiel standen am Donnerstag die letzten Sanierungsarbeiten an. Die vom Wasser beschädigten Türen wurden ausgetauscht.
Blumenladen blieb neun Wochen zu
Im Blumenladen von Anke Monninger dauerten die reinen Aufräumarbeiten rund eine Woche. Die Trockenarbeiten zogen sich aber über neun Wochen hin. Da durch die Bautrockner im Raum eine Temperatur von über 30 Grad herrschte, konnte sie ihren Blumenladen nicht öffnen. Den Schaden schätzt sie jetzt auf mehrere 10.000 Euro. Dazu hatte sie in den vergangenen Wochen damit zu kämpfen, ihre Kunden nach der langen Schließung zurückzugewinnen. Als es am Dienstag erneut ein Unwetter gab, war Monninger nach eigenen Aussagen "sehr unentspannt". Sie musste direkt an das Unwetter im Mai denken.
Mitgefühl für Menschen im Kreis Karlsruhe
Auch die benachbarte Schuhhändlerin Katja Weber leidet mit den Menschen im Kreis Karlsruhe mit. Sie hofft, dass es dort genauso viele freiwillige Helferinnen und Helfer gibt, wie damals in Gemmingen. Mit ihrem Schuhladen hatte sie Glück im Unglück. Fast alle Schuhe blieben unbeschädigt, nur die Kartons waren verschmutzt. Vor rund zwei Wochen wurden bei ihr die letzten Bautrockner aus dem Keller entfernt.
Straßen standen im Mai kniehoch unter Wasser
Bei dem Unwetter im Mai, waren rund 15 Keller vollgelaufen. Innerhalb weniger Minuten waren laut den Einsatzkräften 50 Liter pro Quadratmeter vom Himmel gekommen. Bis Gemmingen wieder wie vor dem Unwetter aussieht, könnte es noch Wochen dauern, prognostizierte Bürgermeister Timo Wolf (parteilos) damals. Statistisch könnte es sich um ein Jahrtausendereignis handeln, so Wolf weiter.