Maishäcksler auf einem Feld

Unfall oder Absicht?

Lebensgefahr auf dem Feld: Zerstörte Erntemaschine in Kupferzell wirft Fragen auf

Stand

Ein unbekannter Gegenstand hat Mitte September in Kupferzell einen Maishäcksler zerstört. Nun liegt ein Gutachten bei der Versicherung vor und der Landwirt hofft auf Geld.

Mitten auf dem Feld der Maisernte in Kupferzell (Hohenlohekreis) hat es bei einem Landwirt plötzlich laut geknallt. Offenbar ist etwas Massives in den Häcksler geraten und hat dabei die Maschine völlig zerstört. Zunächst gab es die sehr vage Vermutung, ein präparierter Maiskolben könnte die Ursache sein. Dafür gab es jedoch keine Beweise. Aber egal ob Unfall oder Absicht, für den Landwirt war die Situation sehr gefährlich.

Gutachten: Kein Fremdverschulden

Den Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 50.000 Euro. Ein Sachverständiger hat sich die völlig zerstörte Maschine angeschaut und den Bericht der Versicherung vorgelegt. Ein Fremdverschulden konnte das Gutachten nicht nachweisen, die genaue Ursache ist weiter unklar, teilt der Landwirt dem SWR mit.

Er konnte zwar mit einer älteren Maschine die Ernte zu Ende bringen, aber der hohe finanzielle Schaden belastet seinen Betrieb.

Lebensgefahr: Messer schießen in alle Richtungen

In Kupferzell wurden bei dem Vorfall auf dem Feld keine Menschen verletzt. Möglich ist das aber durchaus, denn Metall im Häcksler ist lebensgefährlich, das bestätigen Experten aus der Branche. Im Inneren des Maishäckslers befindet sich ein Schneidwerk, welches den Mais auf wenige Millimeter verkleinert. Dafür rotiert eine Trommel mit mehreren Tausend Umdrehungen pro Minute. Daran sind Messer montiert, die mit enormen Kräften den Mais verkleinern. Wird diese Trommel abrupt gestoppt, können sich Teile lösen und in alle Richtungen schießen, erklärte Jürgen Maurer, Vorsitzender des Bauernverbandes Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems, im SWR-Interview.

Es ist ein glücklicher Zufall gewesen, dass niemand verletzt worden ist.

Maisfeld mit Erntemaschine.
Mais wird mit großen Feldhäckslern geerntet. Schneidwerk befindet sich dabei direkt unter dem Fahrer.

Der Häcksler hätte auch in seine Einzelteile zerbersten können, sagte er. Dadurch sei auch das gesamte Umfeld um die Erntemaschine in Gefahr gewesen. Die Messerteile können laut Experten aus der Maschine herausschießen und Menschen in der Umgebung treffen oder auch den Fahrer direkt über dem Häcksler. Ein ähnliches Bild hat auch der Landwirt in Kupferzell vorgefunden. Zum Glück hat jedoch die Bodenplatte seiner Fahrerkabine die Geschosse abgehalten.

Das Ergebnis der Versicherung wird dauern

Große Feldhäcksler kosten schnell mehrere hunderttausend Euro. Das Herzstück, die Häckselmaschine, macht einen beträchtlichen Teil aus. Um zumindest einen Teil des entstandenen Schadens wieder zu bekommen, hofft der Landwirt aus Kupferzell nun, dass seine Versicherung für den Schaden aufkommt.

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