Im Drogenschmuggel-Prozess der Justizvollzugsanstalt (JVA) Heilbronn ist ein ehemaliger JVA-Beamter am Mittwoch wegen Bestechlichkeit vom Landgericht Heilbronn zu 3 Jahren und 9 Monaten Haft verurteilt worden. Damit folgte das Gericht weitgehend der Forderung der Staatsanwaltschaft, die vier Jahre Haft gefordert hatte. Die Verteidigung wollte eine zweijährige Bewährungsstrafe erreichen. Der 32-Jährige hatte gestanden, unerlaubte Gegenstände ins Heilbronner Gefängnis geschmuggelt zu haben. Laut Staatsanwaltschaft und Verteidigung trug der Mann mit seinen Aussagen maßgeblich zur Aufklärung des Falles bei.
Angeklagter soll mindestens 13.000 Euro verdient haben
Am letzten Prozesstag entschuldigte sich der Angeklagte wiederholt. Der Mann hatte laut Anklage unter anderem Ersatzstoffe für Morphin oder auch Heroin, Dopingpräparate und elektronische Geräte geschmuggelt. Mit einem Geständnis wurde dem Angeklagten bereits zu Prozessauftakt im Juni eine mildere Strafe in Aussicht gestellt. Er gestand daraufhin zwar, Tabletten geschmuggelt zu haben, ob es sich dabei um Schmerztabletten oder um Betäubungsmittel gehandelt habe, konnte er aber nach eigenen Angaben nicht sagen. Beim Prozessauftakt erklärte die Staatsanwaltschaft, sie könne ihm einen illegalen Verdienst von 13.000 Euro nachweisen.
Nach Razzia im Herbst Vollzugsbeamter gesteht Drogenschmuggel ins Gefängnis Heilbronn
Ein JVA-Angestellter steht in Heilbronn vor Gericht, weil er Drogen in die JVA geschmuggelt haben soll. Am zweiten Prozesstag am Mittwoch hat er sich nun umfassend geäußert.
Der Drogenskandal im Heilbronner Gefängnis beschäftigt das Gericht noch in einem anderen Prozess. Dabei sollen mehrere Angeklagte als Bande Betäubungsmittel an Insassen der JVA verkauft haben und den angeklagten ehemaligen Justizvollzugsbeamten bestochen haben.