Junge Politikerinnen und Politiker mehrerer Parteien demonstrierten am Freitag in Heilbronn gegen Antisemitismus. Die Kundgebung stand unter dem Motto "Gegen Antisemitismus in der Region und überall!". Los ging es am Freitagabend um 18 Uhr mit einer Schweigeminute. Die Junge Union hatte die Idee, Grüne Jugend, Junge Liberale und Jungsozialisten (Jusos) waren gleich dabei, heißt es.
Aufstehen gegen Antisemitismus
Auf Anfrage der Jusos bei der Heilbronner Stadtverwaltung trat auch Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) als Redner auf. Er verurteilt den Terror der Hamas. Er gedachte den getöteten Menschen und forderte die Freilassung der über 200 Geiseln.
Er sieht es als wichtig an, ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus in Heilbronn zu setzen. Gerade, dass sich hier junge Menschen für Frieden engagieren, findet Mergel nach eigener Aussage "hervorragend". Der Oberbürgermeister betonte im SWR-Interview allerdings auch, dass man auch in den Gazastreifen schaue und auch da vor allem mit den Zivilisten trauere, die dort ums Leben fürchten müssen oder bereits ums Leben gekommen sind.
Auch die Deutsch-Israelische Gemeinschaft und die beiden großen Kirchen waren bei der Demonstration dabei. Muslimische Organisationen nahmen laut Veranstalter nicht an der Demo teil.
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Einigkeit über Parteigrenzen hinweg
Auch wenn sich die verschiedenen politischen Parteien im Alltag mit ihren Differenzen auseinandersetzen, beim Thema Antisemitismus wollen sie Einigkeit zeigen, sagte Felix Schurr, der Kreisvorsitzende der Jungen Union, dem SWR.
Auch die Sprecherin der Grünen Jugend in Heilbronn, Amelie Kupitz, sagte dem SWR, dass egal wie weit die Meinungen der Jugendgruppen bei anderen Themen auseinander liegen, sie sich bei der Solidarität mit Israel einig sind und sie geschlossen auf dem Kiliansplatz gegen Antisemitismus ein Zeichen setzen wollen.
Seit der militärischen Reaktion Israels auf den Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober häufen sich vielerorts judenfeindliche Taten, schwelender Antisemitismus wird sichtbarer und aggressiver.