Noch würde jedes Auto auf dem Parkplatz vor dem Ernst-Freyer-Freibad in Neckarsulm-Obereisesheim (Kreis Heilbronn) im Wasser versinken, aber langsam geht auch dort der Wasserstand zurück - wie auch an den meisten Gewässern in Baden-Württemberg. Es seien keine kritischen Werte mehr zu erwarten, sagte eine Sprecherin der Hochwasservorhersagezentrale dem SWR. Vielerorts in der Region Heilbronn-Franken wird nun das Ausmaß des Hochwassers sichtbar - denn zurückbleiben jede Menge Schlamm, Äste und Dreck. Aufräumen ist angesagt!
Kocherhochwasser in Braunsbach höher als bei der Sturzflut 2016
Auch auf dem Naturcampingplatz in Braunsbach (Kreis Schwäbisch Hall) haben die Aufräumarbeiten bekommen. Der Kocher erreichte dort am vergangenen Sonntag einen höheren Pegel als vorausgesagt. Der Scheitelpunkt war bei 3,70 Meter. Vorsorglich hatte man den Campingplatz vorher geräumt. Bis er wieder geöffnet werden kann, wird es dauern, sagte Betreiber Dietmar Sorg dem SWR. Das Wasser habe unterm Haus "alles rausgespült".
Viele Fahrräder, Holz und auch ein Rasenmäher wurden einfach weggespült oder seien jetzt defekt. Das Wasser sei höher gestanden als bei der Sturzflut 2016", so Sorg. "Es waren nur noch wenige Zentimeter, dann wäre es in den Sanitärbereich reingelaufen. Den Wasserstand hatten wir bisher hier noch nicht", sagte er.
Stollen in Vellberg leergepumpt
In Vellberg (Kreis Schwäbisch Hall) musste unterdessen ein Stollen leergepumpt werden. Nach dem Dauerregen war der Stollen auf einer Länge von etwa 200 Metern völlig überflutet, schreibt die Vellberger Feuerwehr in einem Facebook-Post. "Zur Unterstützung brachten Ilshofener Kameraden zwei großen Mast-Pumpen [...]", heißt es dort. Demnach könne jede der beiden Pumpen bis zu 2.500 Liter Wasser pro Minute fördern.
Mit Gummistiefeln und Hochdruckreiniger
Vom Wasser überflutet wurde auch das China-Restaurant "Rainbow Garden" in Oedheim (Kreis Heilbronn). Unweit daneben verläuft der Kocher. Gastronom Jinhai Qio ist mit Gummistiefeln und Hochdruckreiniger aktiv: "Überall ist ein bisschen Schlamm und in der Küche und hinter dem Lagerraum muss ich noch ein bisschen Schlamm rausputzen", sagte er dem SWR.
Glücklicherweise habe er im Lager den Kühlschrank und weitere Geräte hochgestellt. So konnte er größeren Schaden verhindern. Jetzt gilt es, den Keller leer zu pumpen. Es sei viel Arbeit, sagt er erschöpft und freut sich gleichzeitig: "Aber wir kriegen das hin. Wir haben doch Glück gehabt, alle sind noch da."