Ein Briefträger soll in Flein (Kreis Heilbronn) rund 1.800 Briefe in den Müll geworfen haben, anstatt sie zuzustellen. Wie die Polizei in Heilbronn am Freitag mitteilte, hat eine Zeugin den 53-jährigen Mann dabei beobachtet, wie er Briefe und Zeitungen in mehrere Altpapiercontainer in der Fleiner Dieselstraße warf.
Die Post stammt aus einem Zeitraum zwischen Ende März und Anfang April. Durch den Zeugenhinweis konnte die Polizei die Sendungen aber noch retten und sie den Empfängern zustellen. Dem Mann wird ein Verstoß gegen das Brief- und Postgeheimnis vorgeworfen. Warum der Mann so gehandelt hat, ist noch unklar. Die Ermittlungen dauern an.
Immer wieder kuriose Vorfälle mit Postboten
Vor nur wenigen Wochen kam die Polizei im Kreis Sigmaringen einem Briefträger auf die Spur, der mehrere tausend Briefe nicht zugestellt haben soll. Der 27-Jährige warf die Briefe aber nicht weg. Er behielt sie einfach und soll sie teilweise auch geöffnet haben. Ein Hausmeister hatte im Keller seines Hauses säckeweise Briefe gefunden und die Polizei verständigt.
Auch in Rheinland-Pfalz gab es ähnliche Fälle. So soll ein Postbote in Bad Dürkheim Briefe und Pakete gestohlen haben. Eine Zeugin hatte beobachtet, wie er diese aus dem Dienstauto in sein privates Fahrzeug umlud. Bei einer Durchsuchung fand die Polizei Pakete, geöffnete Briefe und Zeitungen.
Der wohl spektakulärste Fall spielte in Idar-Oberstein. Dort verhängte das Amtsgericht im April sogar eine zweijährige Bewährungsstrafe für einen Paketzusteller. Der 43-Jährige hatte zahlreiche Sendungen gestohlen und die Ware darin verkauft. Er konzentrierte sich vor allem auf Schmuck und Edelsteine. Zu seiner Beute gehörten zum Beispiel Goldringe, Smaragde oder Turmaline, die häufig auf dem Weg zu Schmuckproduzenten und Händlern in Idar-Oberstein waren.