Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis) ist noch bis Sonntag Treffpunkt für Karatesportler. Bei der vierten Veranstaltung "Kata-Spezial" werden in zwei Hallen Karate-Lehrgänge mit internationalen Großmeistern angeboten. Über tausend Sportlerinnen und Sportler sind mit dabei, Zuschauer sind ebenfalls willkommen. Für Erhard Götzelmann - genannt Sensei Schlatt - Cheftrainer der Karatevereine in Tauberbischofsheim und Wertheim (ebenfalls Main-Tauber-Kreis), ist vor allem spannend, wenn die Leute merken, dass Karate aus mehr als nur dem Zerschlagen von Hölzern besteht. Stattdessen stehe die Technik im Vordergrund.
Jahrhundertealter Schattenkampf
Kata ist eine spezielle Form des Karate und wird auch häufig als Schattenkampf bezeichnet, erklärt Schlatt. Die Form sei seit Jahrhunderten überliefert und bilde das Herzstück des traditionellen Karate. Trainiert wird während des "Kata-Spezial" in Gruppen von bis zu über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, jeweils unter Anleitung eines Trainers. Sensei Schlatt beschreibt das Sozialisationsgefühl als den Reiz dieser Sportart.
Bretter zertrümmern statt Gegner verletzen
Warum sieht man dann überhaupt immer Karatekas Bretter zertrümmern? Beim Karate arbeite man zwar mit einer hohen Geschwindigkeit und dadurch auch einer gewissen Gefährlichkeit, erklärt Schlatt. Aber die Bewegung werde immer vor dem Gegner abgestoppt. Um trotzdem die Kraft zu demonstrieren, muss dann eben mal ein Holzbrett herhalten.
Event findet zum vierten Mal statt
Neben dem gemeinsamen Training steht der Austausch mit anderen hochkarätigen Sensei, wie die Meister genannt werden, im Vordergrund. Selbst aus Japan reisen Gäste an. 2013 fand "Kata-Spezial" zum ersten Mal in Tauberbischofsheim statt, 2021 musste das bereits geplante Event wegen Corona ausfallen. 2018, beim dritten Mal, waren über 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dabei. Die Öffentlichkeit wurde dabei unter anderem mit einem Flashmob auf dem Tauberbischofsheimer Marktplatz überrascht. Eine ähnliche Aktion sei auch dieses Jahr geplant.