"Er könne mich im Arsche lecken" bis heute bekannt

Goethes Ritterdrama "Götz von Berlichingen" feiert 250-jähriges Jubiläum

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Vor 250 Jahren kam der "Götz von Berlichingen" erstmals auf die Bühne. Bis heute ist es das Aushängeschild von Berlichingen und machte den Ort weit über die Grenzen hinaus berühmt.

Das Ritterdrama "Götz von Berlichingen" von Johann Wolfgang von Goethe feiert 250-jähriges Jubiläum. Die Premiere war einst im Berliner Comödienhaus und wurde Goethes erster großer Erfolg. Heute sind Aufführungen eher selten - ausgenommen jeden Sommer bei den Burgfestspielen in Jagsthausen (Kreis Heilbronn) am Originalschauplatz. Die diesjährige Premiere ist am 8. Juni. Die meisten Berlichinger kennen die Geschichte des mutigen Raubritters und sind stolz auf den einst berühmten Einwohner, der den beschaulichen Ort über die Landesgrenzen hinaus bekannt machte.

Sehr bekannter "Schwäbischer Gruß"

Vor allem der derbe Spruch des Ritters: "Er könne mich im Arsche lecken" ist eine große verbale Attraktion in dem Stück. In vielen gesitteten Schauspielhäusern wird dieser Spruch oft gern vernuschelt, doch hier in der Region entwickelte er sich zum Klassiker des "schwäbischen Grußes".

Wurde der "Götz von Berlichingen" gar nicht in Berlichingen geboren?

Um den heldenhaften Raubritter tummeln sich in Berlichingen viele Sagen und Geschichten, wie auch die langjährige Diskussion um den Geburtsort von Götz von Berlichingen, sagt Ortsarchivar Georg Scheuerlein. Die meisten Berlichinger seien überzeugt, dass der Götz von Berlichingen auch in Berlichingen (Hohenlohekreis) geboren wurde. Scheuerlein geht davon aus, dass er aber nicht in Berlichingen geboren wurde, sondern in Jagsthausen. Der Ortsarchivar erklärt, der Vater von Götz von Berlichingen habe bei dessen Geburt schon nicht mehr in Berlichingen gewohnt und die Familie ist dann nach Jagsthausen umgesiedelt, so stehe es im Lexikon.

Ob der in Berlichingen geboren ist oder in Jagsthausen oder sonst wo - das ist egal. Hauptsache er heißt Götz von Berlichingen.

Goethe war damals erst 22 Jahre alt, Student der Rechtswissenschaften, als er die Urfassung des "Götz von Berlichingen" schrieb. Er hatte die autobiografischen Aufzeichnungen des Ritters geradezu verschlungen: Um 1480 auf der Burg in Jagsthausen geboren, war Götz in seinem abenteuerlichen Leben keiner Streiterei aus dem Weg gegangen, 1504 verlor er seine rechte Hand und ließ sich eine künstliche, eiserne fertigen. In Haft war er auch, weil er sich am blutigen Bauernkrieg beteiligte. Auf der Burg Hornberg verfasste er dann seine Memoiren und starb dort 1562.

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