Laut dem baden-württembergischen Innenministerium hat die Gewalt an Schulen im Land zugenommen. Das spürt auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Kreisverband Main-Tauber/Hohenlohe, sagt deren Vorsitzende Jana Kolberg. Die Lehrkräfte bräuchten mehr Unterstützung.
Lehrkräfte stark belastet
"Es ist dringender Handlungsbedarf da", sagt Jana Kolberg im SWR-Gespräch. Auch im Main-Tauber-Kreis ist das Phänomen von mehr Gewalt an Schulen spürbar. Das zeige sich in unterschiedlichster Form. Die Fälle reichen von verbaler Gewalt über Mobbing in sozialen Medien bis hin zu körperlicher Gewalt. Diese Konflikte würden die Schülerinnen und Schüler auch in den Unterricht tragen. Die Lehrkräfte versuchten das schon im Vorfeld aufzufangen oder im Unterricht aufzugreifen. Doch dafür fehle den Lehrkräften schlichtweg die Zeit, sagt Kolberg.
Schüler und Lehrer betroffen Zunehmende Gewalt an Schulen in BW - Forderungen nach Konsequenzen
Laut einer Statistik des Innenministeriums wurden 2023 in Baden-Württemberg mehr Straftaten an Schulen erfasst als vor Corona. Landesschülerbeirat und GEW fordern Konsequenzen.
Auch Therapieplätze fehlen
Sie fordert mehr Unterstützung von außen - auch für die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, die oftmals auch am Limit seien. Es brauche noch mehr solcher Menschen und auch von schulpsychologischer Seite wünscht sie sich mehr Hilfe. Denn Lehrkräfte könnten beispielsweise auch den Eltern nicht helfen. Weiter müsse es auch mehr Therapieplätze geben.
Einen Grund für die steigende Gewalt sieht auch Jana Kolberg in den Folgen der Corona-Pandemie. Dazu kommt auch noch, dass viele Kinder, die vielleicht auch eine Therapie machen möchten, oftmals einfach keinen Therapieplatz finden würden. Hinzu komme ein Mangel an Lehrkräften, "das macht es einfach schwer, das alles aufzufangen", erklärt die GEW-Kreisvorsitzende.