Stündlich Züge zwischen Lauda und Osterburken

Stundentakt auf der Frankenbahn vereinbart

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Verkehrsminister und Landräte haben die Vereinbarung zum dauerhaften Regelbetrieb auf der Frankenbahn unterzeichnet. Zeitnah soll auch die Modernisierung der Strecke erfolgen.

Es ist beschlossene Sache: Künftig verkehren die Regionalzüge auf der Frankenbahn zwischen Lauda (Main-Tauber-Kreis) und Osterburken (Neckar-Odenwald-Kreis) unter der Woche stündlich. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 geht der vierjährige Probebetrieb in einen Regelbetrieb über. Das haben Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) und die Landräte beider Kreise am Mittwoch in Boxberg (Main-Tauber-Kreis) offiziell vereinbart.

Höhere Fahrgastzahlen werden vom Land belohnt

Lange haben Kreise und Kommunen mit dem Land Baden-Württemberg um eine dauerhafte Lösung gerungen. Unterstützt durch die Bürgerinitiative "Frankenbahn für alle" gab es im März dann den Durchbruch: Main-Tauber- und Neckar-Odenwald-Kreis tragen wie bisher 40 Prozent der Kosten, das Land Baden-Württemberg übernimmt 60 Prozent. Allerdings: Wenn die Fahrgastzahlen über einen gewissen Zeitraum über 500 Personen täglich liegen, will das Land die Betriebskosten von jährlich 3,6 Millionen Euro vollständig übernehmen. Und schon bei 400 Fahrgästen täglich sollen die Kosten für die Kreise sinken. Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) zeigte sich beeindruckt von den 5.000 Unterschriften der Bürgerinitiative.

Unterzeichnung der Vereinbarung zum dauerhaften Regelbetrieb auf der Frankenbahn
Der Stundentakt auf der Frankenbahn ist besiegelt.

"Die Frankenbahn ist ein Musterbeispiel dafür, dass eine Region sagt, dass sie sich nicht abhängen lässt."

Damit mehr Menschen auf die Schiene wechseln, wollen die Landkreise die Frankenbahn nun stärker bewerben. Werbung allein reiche aber nicht. Auch die Strecke selbst müsse attraktiver werden, betonte Landrat Christoph Schauder (CDU, Main-Tauber-Kreis).

Marode Bahnhöfe, kuriose Haltepunkte

Immer wieder steht die Frankenbahn von Würzburg über Heilbronn nach Stuttgart in der Kritik. Fahrgäste leiden unter schlechten Anbindungen, Zugausfällen und zu wenig Haltepunkten. Zwischen Lauda und Osterburken macht die Frankenbahn nur viermal Halt - deutlich mehr wäre möglich, wenn alte Bahnhöfe ertüchtigt würden.

"Ein attraktiver ÖPNV darf kein exklusives Privileg für Ballungsräume sein."

Ein besonders drastisches Beispiel ist Königshofen (Main-Tauber-Kreis). Hier ist der Bahnhof halbseitig gesperrt, Züge können nur in Fahrtrichtung Lauda halten. Bahnreisende, die von Lauda kommend nach Königshofen wollen, müssen eine Station weiterfahren und dann den Zug zurücknehmen, um aussteigen zu können.

"Ein bisschen Irrsinn ist irgendwie dabei."

Modernisierung der Bahnhöfe geplant

Mit der Vereinbarung zum Regelbetrieb gebe es endlich Planungssicherheit, um die dringend notwendigen Modernisierungen alter Stationen in Angriff nehmen zu können, freut sich Dieter Thoma von der Bürgerinitiative "Frankenbahn für alle".

"Dadurch, dass jetzt dauerhaft Betrieb da sein wird, kann sich die Deutsche Bahn auch nicht mehr rausreden. Jetzt müssen die auch mit ins Boot und mit investieren."

Königshofen stehe für die Unterzeichner ganz oben auf der Liste. Noch ist allerdings offen, wann die ersten Sanierungen beginnen können und wer die Kosten trägt. Ebenfalls ungewiss ist, ob der Stundentakt künftig auf die Wochenenden ausgeweitet wird. Gerade hier sehen viele Fahrgäste allerdings großen Bedarf.

"Ja was nützt's, wenn er unter der Woche fährt und am Wochenende, wo die Leute vom ländlichen Raum in die Städte wollen, fährt nichts."

Das Ministerium hatte im März zugesagt, die Ausweitung für die Zukunft prüfen zu wollen. Zumindest unter der Woche ist der Stundentakt nun offiziell gesichert.

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SWR

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