Bei einem Einbruchsversuch in eine Vogelauffangstation in Bad Friedrichshall (Kreis Heilbronn) sind zwölf dort lebende Turmfalken ausgebüxt. Ein oder mehrere Täter hatten zwischen Samstagabend und Sonntagmorgen versucht, über das Vogelgehege in das Gebäude der Auffangstation einzubrechen. Dafür haben sie laut Polizei Planen und Gitter aus der Verankerung gerissen und so konnten die pflegebedürftigen Falken ins Freie gelangen. Zuvor haben der oder die Täter bereits erfolglos versucht, die Eingangstür der Auffangstation des Naturschutzbunds aufzuhebeln.
Tiere kämpfen ums Überleben
Dass die Vögel nun in der freien Natur überleben, ist laut Helmut Weber, Leiter der Greifvogelpflegestation, sehr unwahrscheinlich. Sie alle seien aufgrund von Verletzungen oder Unterernährung auf Medikamente und Pflege angewiesen. In der Auffangstation wurden sie in den letzten Wochen mühsam aufgepäppelt. Nur noch drei bis fünf Wochen hätte es gebraucht, bis die Tiere soweit gewesen wären, um wieder ausgewildert zu werden. Weil sie durch den Einbruch sehr verschreckt wurden, hätten sie sich vermutlich verflogen. Den Weg zurück in die Auffangstation würden sie deshalb wahrscheinlich nicht mehr finden, so Weber.
Sie werden wahrscheinlich nicht in der Natur durchkommen.
Einer der Turmfalken ist zurück
Ein einzelner Vogel gibt Weber derzeit aber Hoffnung - er kommt immer wieder zum Fressen zurück. Die Pflegerinnen und Pfleger füttern ihn vor dem Gehege, um ihn sobald wie möglich wieder einfangen zu können. Von den anderen elf fehlt jedoch jede Spur. Die Polizei bittet um Hinweise von Zeugen.
![Voliere in der Greifvogelstation Bad Friedrichshall (Foto: Greifvogelstation Bad Friedrichshall) Voliere in der Greifvogelstation Bad Friedrichshall](/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/1721150192616%2Cgreifvogelstation-bf-100~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)