Bei einem Einbruchsversuch in eine Vogelauffangstation in Bad Friedrichshall (Kreis Heilbronn) sind zwölf dort lebende Turmfalken ausgebüxt. Ein oder mehrere Täter hatten zwischen Samstagabend und Sonntagmorgen versucht, über das Vogelgehege in das Gebäude der Auffangstation einzubrechen. Dafür haben sie laut Polizei Planen und Gitter aus der Verankerung gerissen und so konnten die pflegebedürftigen Falken ins Freie gelangen. Zuvor hatten die Täter bereits erfolglos versucht, die Eingangstür der Auffangstation des Naturschutzbunds (NABU) aufzuhebeln. Inzwischen wurden die Schäden provisorisch behoben. Eine professionelle Lösung soll über Spenden finanziert werden.
Tiere kämpfen ums Überleben
Dass die Vögel nun in der freien Natur überleben, ist laut Helmut Weber, Leiter der Greifvogelpflegestation, sehr unwahrscheinlich. Sie alle sind aufgrund von Verletzungen oder Unterernährung auf Medikamente und Pflege angewiesen. In der Auffangstation wurden sie in den letzten Wochen mühsam aufgepäppelt. Weil sie durch den Einbruch sehr verschreckt wurden, haben sie sich vermutlich verflogen. Den Weg zurück in die Auffangstation würden sie deshalb wahrscheinlich nicht mehr finden, so Weber. Es hätte aber noch schlimmer für die Vogelauffangstation kommen können, denn in dem Gehege waren eigentlich rund 30 Turmfalken beheimatet.
Kein Verständnis für Einbruch
Gestohlen wurde bei dem Einbruch wohl nichts, stattdessen entstand ein materieller Schaden und zwölf Turmfalken konnten ausbüxen. "Ich habe kein Verständnis für so etwas. Die Tiere sind alle pflegebedürftig und hätten mindestens noch drei Wochen hier bleiben müssen", sagte Pflegerin Luana Hermann dem SWR. Ihrer Kollegin Christin Gedik kommen fast die Tränen, wenn sie daran denkt, dass wohl ein Teil der Falken sterben wird.
Einer der Turmfalken ist zurück
Ein einzelner Vogel gibt derzeit aber Hoffnung - er kommt immer wieder zum Fressen zurück. Die Pflegerinnen und Pfleger füttern ihn vor dem Gehege, um ihn sobald wie möglich wieder einfangen zu können. Von den anderen elf fehlt jedoch jede Spur. Die Polizei bittet um Hinweise von Zeugen.