Nachdem es wegen der Straßenprostitution in der Heilbronner Hafenstraße in der Vergangenheit zu vermehrten Straftaten und Auseinandersetzungen kam, kann die Ermittlungsgruppe Harbour nun ein großes Ermittlungsverfahren gegen mehrere Zuhälter vorweisen. Die Ermittlungsmaßnahmen wurden weitgehend verdeckt geführt und führten zu zwei bulgarischen Gruppierungen.
Es bestehe der Verdacht der Geiselnahme, der Zwangsprostitution, der Körperverletzung und des Handels mit Betäubungsmittel, teilte die Polizei Heilbronn am Freitag mit. Durchsuchungen der Ermittlungsgruppe Harbour fanden zeitgleich in Bulgarien, Mannheim und Heilbronn statt.
Parallele Durchsuchungen in Bulgarien, Heilbronn, Mannheim
Am 4. Mai wurden in Bulgarien in einer gemeinsamen Aktion mit Europol, Eurojust und den bulgarischen Behörden insgesamt fünf Durchsuchungen in Objekten der Gruppierungen durchgeführt. Parallel dazu fanden am selben Tag in Heilbronn drei Durchsuchungen und vier Festnahmen statt. Zeitgleich gab es eine weitere Durchsuchung bei einem 36-Jährigen in Mannheim.
Vier Festnahmen in Heilbronn
Ein 41-Jähriger und ein 21-Jähriger, die jeweils einer der Gruppierungen zuzuordnen seien, wurden aufgrund des bestehenden Verdachts der Zwangsprostitution, der gefährlichen Körperverletzung, der ausbeuterischen Zuhälterei sowie des Handels mit Kokain festgenommen.
Weiterhin wurden Haftbefehle gegen einen 51-Jährigen und einen 45-Jährigen wegen des Verdachts, mit Kokain gehandelt zu haben, vollstreckt. Insgesamt wurden nach diesen gemeinsamen Durchsuchungen eine mittlere fünfstellige Eurosumme in Bargeld, Schmuck und Gold sowie Betäubungsmittel, gefährliche Gegenstände, Datenträger und mutmaßlich manipulierte Spielautomaten beschlagnahmt.
Ermittlungen gehen weiter
Mit den Festnahmen und Durchsuchungen vom 4. Mai sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Bisher seien laut Polizei Heilbronn bereits über 30 Strafverfahren gegen die Beteiligten eingeleitet worden.