Mit 54 Prozent weniger CO2-Emissionen bei der Fleischproduktion setzt die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) neue Standards. Im Rahmen des EU-Projekts "Climate Fair Pork" wurde die gesamte Produktionskette für Schweinefleisch - vom Anbau der Futtermittel bis zur Schlachtung - auf klimaschonende Verfahren umgestellt.
Davon sollen jetzt auch die Verbraucher profitieren: Am Donnerstag haben die Projektpartner in Kirchberg (Kreis Schwäbisch Hall) das neue "Climate Fair"-Label vorgestellt.
"Lieber weniger Fleisch – aber hochwertig, regional und nachhaltig"
Das Label zeichnet klimafreundlich produzierte Lebensmittel aus. Die Botschaft: lieber weniger Fleisch - aber hochwertig, regional und nachhaltig. Das Label soll Verbrauchern Orientierung bieten und zu einem bewussteren Konsum beitragen.
Möglich wurde das laut BESH klimafreundliche Schweinefleisch durch Verwendung regionaler Futtermittel, kurze Transportwege und die Umstellung auf CO2-freie Schlachtverfahren. Auch Schlachtreste werden nachhaltig verwertet - beispielsweise in Biogasanlagen statt in Müllverbrennungsanlagen.
Laut einer Studie der Universität Wien und des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) wurden diese Maßnahmen wissenschaftlich bestätigt. Die "Climate Fair Pork"-Studie zeige, dass es möglich ist, klimafreundlich Fleischprodukte vom Schwein herzustellen, so der Umweltethiker Franz-Theo Gottwald, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat.
"Climate Fair"-Label für Premium-Produkte
Das Schweinefleisch der BESH wurde als eines der ersten Produkte mit dem neuen Qualitäts-Label ausgezeichnet. Das wird vergeben vom Verband Ecoland. Sämtliche Lebensmittel können damit ausgezeichnet werden - vorausgesetzt, sie werden mindestens 30 Prozent klimafreundlicher als Industrieprodukte erzeugt.
Laut Rudolf Bühler von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall habe die BESH auch bisher schon klimafreundlich erzeugt: "Ein Hauptthema ist natürlich das Verbot von Tropensoja - also dass es heimisches Futter ist und nicht von abgeholzten Wäldern in Südamerika. Das ist ein ganz, ganz großes Problem in der industriellen Landwirtschaft und das ist bei uns schon immer verboten."