Deutsche Umwelthilfe sieht Discounter mitverantwortlich

DUH erhebt Vorwürfe auch gegen Lidl wegen Billiggemüse

Stand
Autor/in
Peter Wedig

Die Deutsche Umwelthilfe sieht deutsche Discounter in der Verantwortung für eine, wie sie sagt, Umweltkatastrophe im spanischen Murcia. Lidl betont, Standards einzuhalten.

Der massenhafte Anbau von Billiggemüse für den europäischen Markt führt im spanischen Murcia zu einer verheerenden Umweltkatastrophe, so lautet der Vorwurf der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Die Organisation sieht die deutschen Supermärkte in der Verantwortung, darunter auch den Discounter Lidl, der seine Deutschlandzentrale in Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn) hat.

Laut DUH kaufen deutsche Lebensmittelhändler rund ein Viertel der Produkte aus dem spanischen Murcia. Dieses Gebiet müsse künstlich bewässert werden. Durch die Bewässerung und Dünger werde die spanische Salzwasserlagune "Mar Menor" in der Region extrem belastet. Die DUH spricht von einer verheerenden Umweltkatastrophe.

Die DUH berichtet, bei stichprobenartigen Testbesuchen in verschiedenen Discountern, darunter auch Lidl, Gemüse und Obst aus dem Einzugsgebiet "Mar Menor" gefunden zu haben. Jetzt fordert die Umwelthilfe die Discounter auf, ihre Einkaufsstrategie neu zu justieren und sich für die Renaturierung der Flächen einzusetzen.

Lidl: Internationale Standards werden eingehalten

Auf Anfrage des SWR sagte Lidl, das Unternehmen beobachtet die Situation im spanischen Obst- und Gemüseanbau sehr aufmerksam. Es gebe festgelegte soziale und ökologische Mindeststandards für Geschäftspartner. Bei Verstößen würden entsprechende Schritte eingeleitet.

Für eine verantwortungsvolle Nutzung von Wasser seien die Obst- und Gemüseerzeuger nach international anerkannten Standards zertifiziert. Ein Pilotprojekt zu einer zusätzlichen Zertifizierung laufe unter anderem im spanischen Murcia. Laut Lidl geht es dabei um den ambitioniertesten Wasserstandard.

Durchschnittlich 45 Prozent an Obst und Gemüse würde bei Lidl aus Deutschland bezogen. Für Südfrüchte, die traditionell aus Spanien kommen würden, gebe es entsprechende Pilotprojekte für einen Bezug aus deutschem Anbau.

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