Am 1. November ist Allerheiligen, gefolgt - einen Tag später - von Allerseelen. An diesen Tagen erinnern sich die Menschen traditionell an Heilige und verstorbene Angehörige. Vor allem in ländlicheren Regionen, beispielsweise im Hohenlohekreis, sind die beiden Tage und das Totengedenken wichtig. Das sagt der Hohenloher Dekan und katholische Pfarrer Ingo Kuhbach aus Mulfingen (Hohenlohekreis).
An Allerheiligen gemeinsam auf den Friedhof
Die Menschen schätzen die Tage, an denen man gemeinsam auf den Friedhof geht und sich miteinander an die Verstorbenen erinnert.
Die Gräber werden an Allerheiligen winterfest gemacht und entsprechend hergerichtet. Kerzen werden auf fast jedem Grab entzündet, erklärt der Hohenloher Dekan. Für die Menschen auf dem Land ist der Friedhof mit klassischem Grab immer noch ein wichtiger Ort, obwohl alternative Bestattungsformen in den vergangen zehn Jahren deutlich zugenommen haben, so Dekan Kuhbach im SWR.
Totengedenken findet eigentlich an Allerseelen statt
"An Allerheiligen gedenken wir eigentlich den Menschen, die vorbildlich gelebt haben, also den Heiligen, die uns Vorbild sein können für unser eigenes Leben", so der Pfarrer weiter. Dabei geht es nicht nur um Menschen, die heiliggesprochen wurden, sondern auch um diejenigen in unserem direkten Umfeld, die anderen Zuversicht und Hoffnung geben.
Der Gräberbesuch gehört aber eher zu Allerseelen, sagt der Dekan. Allerseelen ist einen Tag nach Allerheiligen am 2. November und ist in Baden-Württemberg kein Feiertag. Dann wird für die Verstorbenen gebetet. Allerheiligen und Allerseelen hätten vor allem für die Menschen eine große Bedeutung, die selbst von einem Todesfall im Familien- und Freundeskreis betroffen sind.