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Drohungen und verbale Gewalt bis hin zu Handgreiflichkeiten nehmen in den Arztpraxen zu, sagt die Kassenärztliche Bundesvereinigung und fordert härtere Strafen. Schlechtes Benehmen der Patienten sei zwar nicht die Regel, aber das Problem weite sich aus. Davon berichtet auch ein Neckarsulmer Allgemeinmediziner.
Timo Leiß
Fast 30 Grad misst das Thermometer im Behandlungszimmer, die Klimaanlage ausgefallen. Tobias Neuwirth behandelt Patient auf Patient. Gerade wenn es heiß wird, werde die Zündschnur kürzer, sagt der Facharzt für Innere Medizin.
Ton 1
Fast täglich bekommen es die Medizinischen Fachangestellten der Neckarsulmer Gemeinschaftspraxis mit verbalen Attacken zu tun. Im Behandlungszimmer, sei das eher selten, berichtet Neuwirth. Auch Handgreiflichkeiten habe er noch nicht erlebt. Aber, auch er beobachtet, dass der Frust über das Gesundheitssystem steigt.
Ton 2
Wie häufig Drohungen oder Handgreiflichkeiten in Praxen sind: Zahlen gibt es dazu keine. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung spricht aber von einem wachsenden Problem. Nicht nur in Notaufnahmen, auch bei den Niedergelassenen Ärzten eskaliere die Lage immer öfter. Daher sei eine Verschärfung des Strafrechts nötig. Zum Schutz von Rettungskräften vor Anfeindungen ist diese vom Bund bereits geplant. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung fordert eine Ausweitung auf die Arztpraxen. Mehr Verständnis würde dem Neckarsulmer Allgemeinmediziner Tobias Neuwirth vorerst aber schon reichen.
Ton 3