In Kupferzell (Hohenlohekreis) ist am Montag der Bau für den sogenannten Netzbooster gestartet. Die Riesenbatterie ist für Störfälle gedacht und soll einspringen, wenn es zu Ausfällen kommt. Über eine Stunde soll der Stromspeicher das Netz mit 250 Megawatt versorgen können, bis ein konventionelles Kraftwerk übernehmen kann. Bereits 2025 könnte das 200 Millionen Euro-Projekt bereit für den Betrieb sein.
BW-Umweltministerin Walker lobt Pilotprojekt
Zur offiziellen Baustelleneröffnung waren am Morgen auch Vertreter der Politik zu Besuch. Lobende Worte kamen darunter von Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker (Grüne). Der Netzbooster sei maßgeblich für die Stabilisierung des Stromnetzes. Dabei würden zugleich Geld und CO2-Emissionen eingespart, so Walker weiter. Das Projekt voranzutreiben, sei außerdem wichtig, um weg von fossilen Energieträgern zu kommen, betonte Walker. Zudem lobte sie den frühzeitigen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Auf diese Weise konnte Akzeptanz für ein solches Projekt geschaffen werden.
Bürgermeister: "Diskurs hatte seine Vorteile"
Die Bürgerinitiative "Ein Herz für Hohenlohe" hatte sich bereits früh mit einer Petition gegen das Projekt gewehrt. Neben Sicherheitsfragen im Falle eines Brandes sorgte auch der vorgezogene Baubeginn für Unmut bei einigen Bürgerinnen und Bürgern. Mittlerweile habe sich der Widerstand gegen das Projekt größtenteils gelegt, sagte der Kupferzeller Bürgermeister Christoph Spieles (CDU) dem SWR. Kritische Stimmen gebe es nur noch vereinzelt. Dennoch habe der Diskurs seine Vorteile gehabt, meint der Bürgermeister. So hätte er seiner Aussage nach den Netzbooster besser und sicherer gemacht.