Beste Zahlen für 2023 hat der Audi-Konzern vor Kurzem bei seiner Bilanzpressekonferenz in Ingolstadt vorgelegt. Der Umsatz kletterte um 13 Prozent auf fast 70 Milliarden Euro. Der operative Gewinn erreichte 6,3 Milliarden Euro. 2024 werde ein Jahr des Übergangs, hieß es. Für den neuen Audi-Chef Gernot Döllner ist die Zukunft des Autos ganz klar elektrisch. Eine besondere Rolle bei der Transformation kommt auch dem Audi-Werk in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) zu.
Pragmatismus und Erfindergeist
Der Audi-Vorstand für Produktion und Logistik, Gerd Walker, sieht gerade im Werk Neckarsulm eine ganz besondere Firmenkultur verwurzelt. Da gebe es sehr viel Leidenschaft, Kompetenz und auch schwäbischen Pragmatismus und Erfindergeist. "Neckarsulm ist ein Standort mit enorm hoher Modellvielfalt und Komplexität. Wir bauen dort Groß- und Kleinserien", so der Manager, der selbst einmal eine Zeit lang in Neckarsulm in der Technischen Entwicklung gearbeitet hat.
Künstliche Intelligenz als "Game Changer"
Sehr positiv sieht der Produktionsvorstand auch den Innovationspark Künstliche Intelligenz (Ipai), der in Heilbronn gebaut wird und in dem auch Audi mit einem Projektbüro vertreten ist. Audi arbeitet auch eng mit der Außenstelle der Technischen Universität München (TUM) und dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Heilbronn zusammen. "Die neuen Möglichkeiten der generativen KI machen das Thema zu einem Game Changer in der Gesellschaft und in der Industrie", so Gerd Walker. Im Industriepark Böllinger Höfe bei Heilbronn könne man neue Technologien in der Kleinserie ausprobieren und danach in der Großserie ausrollen. In einem Projekt wird etwa mithilfe von KI die Qualität von Schweißpunkten in der Produktion kontrolliert.
Neuanläufe in Neckarsulm 2024
In diesem Jahr laufen im Werk Neckarsulm noch zwei neue Verbrennermodelle an, der neue Audi A4, der künftig A5 heißt. Und der neue Audi A6, der dann als A7 geführt wird. Die schwache Auslastung des Werks hatte der Betriebsrat zuletzt kritisiert und weitere zusätzliche Modelle für den Standort gefordert. Ende 2023 hatte sich Audi von allen Zeitarbeitskräften im Werk getrennt. Für die Audi-Stammbelegschaft gilt unverändert eine Beschäftigungssicherung bis 2029.
Rein elektrische Zukunft bei Audi
Fest steht, dass das Audi-Werk Neckarsulm ab 2027 gleich zwei elektrisch betriebene Nachfolger des Luxusmodells A8 bauen wird. Die beiden Autos tragen bislang noch den Arbeitstitel "Landjet" und "Landyacht". Die letzten Weltpremieren für Verbrenner werde es 2026 geben. Neue Audi-Modelle sollen danach nur noch mit rein elektrischem Antrieb auf den Markt kommen. Bis 2033 soll der Verkauf von Verbrennern Stück für Stück auslaufen.