In der Singener Nordstadt soll ein ein neues Krankenhaus gebaut werden. Die Grundstückskommission hat am Dienstag unter anderem aufgrund einer Machbarkeitsstudie eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen. Die Städte Singen und Radolfzell hatten sich mit insgesamt fünf Grundstücken darum beworben, Standort für die neue Klinik zu werden. Über die Empfehlung der Kommission entscheidet noch in diesem Jahr der Kreistag.
Große Mehrheit für Grundstück in Singener Nordstadt
Der empfohlene Standort in der Singener Nordstadt hat eine Grundstücksfläche von mehr als zehn Hektar. Dort befindet sich derzeit ein freies Feld. Ein Teil der Fläche gehört bereits der Stadt Singen, ein Teil befindet sich in Privatbesitz. Wie Landrat Zeno Danner am Dienstag sagte, habe man sich in der Kommission mit sehr großer Mehrheit für diesen Standort entschieden. Gründe seien unter anderem die zentrale Lage und die gute Erreichbarkeit - sowohl mit dem Auto, als auch mit Bus und Bahn. Dies sei wichtig für die Patienten und die Beschäftigten, wie Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler betonte.
Wenig Verständnis für die Empfehlung, die neue Klinik in Singen zu bauen, zeigte Radolfzells Oberbürgermeister Simon Gröger. Er sei sehr überrascht, schließlich habe Radolfzell Grundstücke vorgeschlagen, die den geforderten Kriterien entsprächen.
Machbarkeitsstudie hat Standorte geprüft
Welcher Standort ist am besten geeignet für den rund 400 Millionen Euro teuren Klinikneubau im Kreis Konstanz? Um das beurteilen zu können, hat die Kommission die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie genutzt.
Ende des Jahres Entscheidung erwartet Gutachter prüfen fünf Klinikstandorte im Kreis Konstanz
Auf der Suche nach einem neuen Grundstück für einen Klinikneubau im Kreis Konstanz steht der nächste Schritt an. In einer Machbarkeitsstudie sollen alle fünf eingereichten Grundstücksvorschläge analysiert werden.
Externe Berater hatten dafür die drei potentiellen Grundstücke in Singen und die beiden Grundstücke in Radolfzell anhand verschiedener Kriterien geprüft. Dabei ging es zum Beispiel um Fragen wie: Ist der Boden tragfähig? Kann ein Hubschrauberlandeplatz gebaut werden? Wie gut ist der Standort mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar?
Kliniklandschaft im Kreis Konstanz wird umstrukturiert
Über die Empfehlung der Kommission für die Singener Nordstadt entscheidet der Konstanzer Kreistag in seiner Sitzung im Dezember. Parallel sollen weiter Gespräche mit dem Land über die finanzielle Beteiligung geführt werden. Laufe alles nach Plan, könnten 2032 die ersten Patienten im neuen Klinikum des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz in der Singener Nordstadt behandelt werden, so GLKN Geschäftsführer Bernd Sieber.
Künftig wird es dann nur noch zwei Kliniken im Landkreis geben. Der Standort Konstanz bleibt erhalten, Radolfzell wurde bereits geschlossen. Landrat Danner hatte damals verschiedene Gründe für die schnelle Schließung des Klinikstandorts auf der Mettnau genannt - beispielsweise Personalmangel sowie eine erforderliche Kernsanierung der Gebäude für mehr als 90 Millionen Euro.
Hohe Verluste des Klinikverbunds
Die Entscheidung im Kreistag für die sogenannte "Zwei-Klinik-Variante" fiel im Juli vergangenen Jahres mit fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung. Das Klinikum Konstanz blieb demnach bestehen, das Krankenhaus Radolfzell wurde geschlossen. Ein zweites Klinikum entsteht nun voraussichtlich in Singen. Hintergrund für die Umstrukturierung der Kliniklandschaft im Kreis Konstanz sind hohe Verluste des Klinikverbunds.