Das Gebäude des Henry-Dunant-Museums in Heiden

Wiedereröffnung eines Museums im Bodensee-Hinterland

Henry is back – das Henry-Dunant-Museum ist zurück

Stand
Onlinefassung
Luisa Zeidler
Autor/in
Theresia Blömer
SWR-Redakteurin Theresia Blömer Autorin Bild

Das Rote Kreuz ist eine etablierte Institution für medizinische Hilfe. Ihr Gründer Henry Dunant lebte viele Jahre in Heiden im Schweizer Bodensee-Hinterland. Dort ist ihm ein Museum gewidmet, das nun wiedereröffnet wurde.

Das Henry-Dunant-Museum in Heiden im Schweizer Kanton Appenzell Außerrhoden hat wieder geöffnet. Die derzeitige Ausstellung steht unter dem Motto "Henry is back". Das Museum über den Initiator des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) wurde saniert, inhaltlich überarbeitet und erweitert. Im Museum gibt es einiges über Henry Dunant, sein Wirken und das Internationale Rote Kreuz zu erfahren.

Die Aktualität der Grundsätze und das derzeitige Wirken der internationalen Organisation stehen ebenso im Fokus. Neben den Informationen zum Roten Kreuz und dem Initiator sind auch Exponate ausgestellt, die sich mit Krieg, Frieden und Menschlichkeit auseinandersetzen. 

Scheitern ist menschlich 

An seiner Person fasziniert mich seine Gebrochenheit. Das ist kein strahlender Held. Er hat Höhen, hat Tiefen Auch wenn er gescheitert ist, hat er Großartiges vollbracht. Das zeigt: Jeder Mensch ist fähig, etwas zu leisten; es zählt, was ich als Mensch mache.

Der Lebensweg des gebürtigen Genfers war durch Höhen und Tiefen gezeichnet. In jungen Jahren war Henry Dunant als Geschäftsmann tätig, er verkalkulierte sich jedoch und ging Bankrott. Er wurde daraufhin von der Gesellschaft weitestgehend ausgeschlossen. Dunant reiste sehr viel, auf einer Reise nach Italien sah er nach einer Schlacht das Leid der Verwundeten und dass diese keine Hilfe erfuhren. Mit der Gründung des IKRK wollte Henry Dunant das ändern.

Dunant war einer der beiden ersten Friedensnobelpreisträger

1901 erhielt Dunant zusammen mit Frédéric Passy den ersten Friedensnobelpreis. Diese Auszeichnung und die damit verbundene Anerkennung seines Wirkens waren ihm sehr wichtig. Die letzten 18 Jahre lebte er in Heiden in einem Armenhospital und hat 17 Jahre lang sein Zimmer nicht verlassen. Das ehemalige Armenhospital ist das heutige Museumsgebäude.  

Ausstellung mit Bezügen zum Jetzt 


Leider ist das Museum und die Inhalte zeitgemäß. Es sind Werte, die immer wieder neu verhandelt werden müssen: Also Humanität, Menschlichkeit, was bedeutet das?

In der Ausstellung ist eine Ukraine-Hilfe-Box für Männer aufgestellt. Damit soll eine Verbindung zu heutigen Konflikten hergestellt werden. Laut Kaba Rössler, der Leiterin des Museums, ist das eine der bedeutendsten Veränderungen, die mit der Neugestaltung einhergegangen sind.  

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