Geflüchtete sind an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen weit weg von der Heimat. Immer schwingt eine Ungewissheit mit: Wie geht es den Verwandten, dem Ehemann, den Freunden, die zurückbleiben mussten? Das erleben in diesem Jahr auch viele hunderttausende Geflüchtete aus der Ukraine. Es gibt zwar das Telefon, man kann Nachrichten schreiben oder sich über Videoanrufe sehen. Aber dennoch bleibt für viele eine große Traurigkeit. SWR-Reporter Thomas Wagner hat Ukrainerinnen in Friedrichshafen getroffen, die in der Fremde auch gemeinsam die Weihnachtszeit verbringen.
Weihnachten in der Fremde ist für sie schwer, erzählt etwa Eyvgenia Krawitz. Sie ist im März mit ihrer Mutter, ihrer Schwester und ihrer fünfjährigen Tochter an den Bodensee gekommen. Doch ihre anderen Familienmitglieder sind im Kriegsgebiet und können an Weihnachten nicht bei ihr sein.
Viele haben großes Heimweh, erzählt die Gruppe Ukrainerinnen bei einer gemeinsamen Weihnachtsfeier in Friedrichshafen. Am Bodensee möchten sie zusammenhalten und gemeinsam Trost finden - auch an den für sie in diesem Jahr so schweren Weihnachtstagen.
Ukrainerinnen und Ukrainer feiern orthodoxe Weihnachten
Für viele Geflüchtete aus der Ukraine steht das Weihnachtsfest erst in zwei Wochen an. Das orthodoxe Weihnachten beginnt am 6. Januar.
945 Menschen aus der Ukraine werden in Friedrichshafen derzeit betreut. Etwa zwei Drittel von ihnen sind mittlerweile in privaten Wohnungen untergekommen, heißt es von der Stadt. Mit der Unterbringung alleine sei es aber nicht getan. Es gebe auch psychologische Unterstützung.
Hoffnung auf Frieden
Die Wunsch der Ukrainerinnen ist groß, dass sie ihre Familien bald wiedersehen können. Der Krieg wird im Frühjahr vorbei sein, hofft Alessia Sochuc. Sie wünscht: щасливого Різдва - frohe Weihnachten.