Im Kreis Ravensburg werden wieder Sporthallen als Notunterkünfte genutzt, was für Schulen und Vereine problematisch wird. Denn auch dem Landkreis Ravensburg werden weiter Geflüchtete aus der Ukraine zugewiesen. So kann etwa in der Ravensburger Burachhalle kein Sportunterricht stattfinden.
Bernd Vogt, Schulleiter der Gewerblichen Schule Ravensburg, sagte dazu dem SWR, dass seine Lehrer nun kreativ werden müssen:
Bouldern oder Klettergarten statt Fußball oder Turnen
Für die Schulklassen, die keinen Sportunterricht in einer Halle bekommen, suchen die Lehrerinnen und Lehrer nach Alternativen, um Bewegung zu ermöglichen. So lange es geht, soll der Unterricht im Freien stattfinden. Laut Schulleiter Bernd Vogt kann es dann aber auch mal in die Boulderhalle oder in den Klettergarten gehen: "Damit versuchen wir, einen Großteil des Sportunterrichts abzudecken."
Private Unterbringung ausgereizt
Diana Rädler, Migrationsdezernentin im Kreis Ravensburg, teilte dem SWR mit, dass inzwischen rund 2.800 Flüchtlinge aus der Ukraine im Landkreis angekommen seien. In ganz Baden-Württemberg seien es inzwischen mehr Menschen als im sogenannten Flüchtlingskrisenjahr 2015. "Weil viele Flüchtlinge aus der Ukraine privat untergekommen sind, ist das bislang nicht so sichtbar gewesen. Doch jetzt sind diese Möglichkeiten weitgehend erschöpft. Deshalb müssen wir auf die Hallenunterbringung zurückgreifen", so Diana Rädler.
Kreis Konstanz plant Leichtbauhallen
Der Kreis Konstanz reagiert ebenfalls auf die steigenden Flüchtlingszahlen. Er plant die Errichtung von Leichtbauhallen für die Notunterbringung von Geflüchteten. Die Zahl der Menschen aus der Ukraine steige dramatisch, so Landrat Zeno Danner am Donnerstag in einem Pressegespräch. Viele Sporthallen seien bereits belegt. Jede Woche kommen über 100 Flüchtlinge an, so Landrat Zeno Danner (parteilos).
Die Kreissporthallen in Konstanz, Radolfzell und Singen seien bereits belegt. In den nächsten zwei Wochen kämen weitere Hallen in Singen, Stockach und Radolfzell dazu.