Es ist das einzige noch erhaltene Stadttor Biberachs: Das Ulmer Tor. Doch es steht zunehmend schief. Deshalb will die Stadt das Fundament für zwei Millionen Euro sanieren. Die Vorbereitungen dazu haben bereits begonnen.
Türme kippen nach verschiedenen Seiten
Das Ulmer Tor besteht aus einem rund 26 Meter hohen Turm, dem Haupttor und einem kleineren Anbau, dem Vortor. Zwischen ihnen ist ein vier Zentimeter großer Spalt - in den vergangenen Jahren sei der immer größer geworden, so die Stadt. Das Haupttor kippt in Richtung Innenstadt, das Vortor Richtung Bahnhof. Um Schlimmeres zu verhindern, will die Stadt nun eingreifen und das Fundament stabilisieren.
Um die Bauarbeiten zu planen, war der Bereich um das Ulmer Tor in Biberach zuletzt drei Wochen lang gesperrt. Ziel war es herauszufinden, wo genau im Boden zum Beispiel Wasser- und Stromleitungen verlaufen, teilte die Stadt mit.
Stadt stößt bei Vorbereitungen auf historische Funde
Die Stadt nutzte außerdem die Gelegenheit und machte sich bei den Vorarbeiten auf die Suche nach historischen Bauteilen. Und tatsächlich wurden Reste der alten Biberacher Stadtmauer gefunden. Vertreter der Archäologischen Denkmalpflege dokumentierten die Funde. Was ebenfalls zum Vorschein kam: Bogenansätze eines Brückenbauwerks, das früher zum Tor geführt hat. Möglicherweise stoße man bei den Sanierungsarbeiten noch auf weitere Funde, heißt es.
Das Ulmer Tor entstand laut Stadt Mitte des 14. Jahrhunderts. Im Jahr 1820 wurde der Glockenstuhl errichtet, der zum abendlichen Eintreiben der Gänse läutete.
Sanierungsarbeiten sollen im Mai 2025 beginnen
Nach den Vorbereitungen ist der Start der Sanierungsarbeiten am Fundament des Ulmer Tors für Mai kommenden Jahres geplant, teilt die Stadt Biberach auf SWR-Anfrage mit.
Das Landesamt für Denkmalpflege unterstütze die Sanierungsarbeiten voraussichtlich mit rund 300.000 Euro.