Trinkwasser aus dem Bodensee wird in den kommenden Jahren deutlich teurer. Das hat die Bodensee-Wasserversorgung am Dienstag nach ihrer Verbandsversammlung mitgeteilt. Der Zweckverband versorgt vier Millionen Menschen in Baden-Württemberg mit Trinkwasser aus dem Wasserwerk in Sipplingen (Bodenseekreis), mehr als ein Drittel aller Einwohner. Das Netz reicht vom Bodensee ganz im Süden des Landes bis nach Bad Mergentheim an der nördlichen Landesgrenze.
Preis für Bodensee-Trinkwasser soll bis auf 2,70 Euro steigen
Verbandsmitglieder, etwa Kommunen oder Wasserverbände, müssen im kommenden Jahr 88 Cent statt wie bisher 81,5 Cent pro Kubikmeter Wasser bezahlen. Das entspricht einer Preissteigerung von acht Prozent. Im Jahr zuvor war der Preis um rund 23 Prozent gestiegen.
In den kommenden 20 Jahren sei damit zu rechnen, dass sich die Umlage insgesamt mehr als verdreifache, so die Bodensee-Wasserversorgung. Bis zum Jahr 2041 soll die Umlage für einen Kubikmeter Trinkwasser aus dem Bodensee laut Zweckverband auf bis zu 2,70 Euro steigen. Was das für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet, lässt sich aber nicht sagen. Die Wasserversorger bestimmen die Preise für ihre Kunden selbst. Der Verband rechnet allerdings damit, dass auch der Endpreis für die Bürger schrittweise deutlich steigt, weil die Städte und Gemeinden die Kostensteigerung weiterreichen.
Hohe Energie- und Personalkosten Verbraucher in BW müssen mit steigenden Trinkwasserpreisen rechnen
Seit Jahren klettert der Preis für Trinkwasser nur in eine Richtung: nach oben. Und die Menschen in Baden-Württemberg müssen sich weiter auf steigende Wasserpreise einstellen.
Kostenschätzung: 4,6 Milliarden Euro für Projekt "Zukunftsquelle"
Ein Grund für die Kostensteigerung ist das Modernisierungsprojekt "Zukunftsquelle. Wasser für Generationen". Damit soll die Wasserversorgung aus dem Bodensee für die kommenden Jahrzehnte gesichert werden. Geplant sind unter anderem neue Entnahmeleitungen, die Modernisierung der Pumpwerke sowie der Leitungen zum Wasserwerk in Sipplingen und weitere Anlagen. Eine hochmoderne Ultrafiltrations-Reinigungsanlage soll zudem Schutz gegen Larven der Quaggamuschel bieten.
Die Kosten belaufen sich nach ersten Schätzungen auf rund 4,6 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte davon entfalle auf Inflation und Zinsen. In diesem Jahr sei intensiv an der Entwurfsplanung gearbeitet worden, heißt es vom Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung. Die Berechnung dazu beinhaltet erstmals auch Faktoren wie Preisentwicklung, Risiken und Finanzierungskosten.